Flugzeugabsturz Graubünden
Graubünden

3 Todesopfer bei Flugzeugabsturz im Engadin

Beim Absturz eines Kleinflugzeugs im Gebiet Diavolezza bei Pontresina sind drei Personen ums Leben gekommen: der Pilot und zwei 14-jährige Knaben eines Jugendlagers. Eine 17-jährige Jugendliche erlitt schwerste Verletzungen.

Dies teilte die Kantonspolizei Graubünden am Freitagnachmittag vor den Medien in Samedan mit. Die verletzte Jugendliche wurde mit der Rega ins Spital nach Chur geflogen. Das Flugzeug - eine vierplätzige Piper PA-28 - war gegen 9.30 Uhr unterhalb der Bergstation der Diavolezza-Bahn abgestürzt, wie Polizeisprecher Roman Rüegg sagte. Die Rettungskräfte stiessen auf ein komplett zerstörtes Flugzeug und die toten respektive verletzten Insassen.
Das Flugzeug war im Rahmen eines Jugendlagers unterwegs. Der Aero-Club der Schweiz führt derzeit in S-Chanf im Engadin sein jährliches Jugendlager durch. Seit dem 30. Juli werden Jugendliche ins Fliegen eingeführt. Zum Programm gehört auch eine «Lufttaufe mit einem Motorflugzeug ab dem Flugplatz in Samedan».
Flüge von 25 Minuten
Wie Christian Gartmann von der Motorfluggruppe Oberengadin sagte, war der Pilot ein Einheimischer und Mitglied der Fluggruppe. Er sei sehr erfahren gewesen und habe die Flüge seit Jahren koordiniert.
Es handle sich um kurze Rundflüge und nicht etwa um Vorführ- oder Showflüge. Der Pilot habe für die Flüge ein Zeitfenster von 25 Minuten - in dieser Zeit sei er frei, wo er hinfliege. Die Route werde anhand von Wetter, Wind, Flugzeugbeladung und weiterer Kriterien festgelegt. Die Piper sei letztmals im Juli 2017 gewartet worden.
Für die Teilnehmer des Lagers ist ein Care-Team im Einsatz. Am Abend soll eine ökumenische Veranstaltung stattfinden, auf Wunsch der Jugendlichen. Das Camp geht weiter - es endet ohnehin am morgigen Samstag.
Alle Todesopfer sowie die schwerstverletzte Jugendliche sind Schweizer. Die Unfallursache ist nach wie vor unklar und wird untersucht. Die Zuständigkeit dafür liegt bei der Bundesanwaltschaft. Sie wartet auf den Bericht der Schweizerischen Sicherheitsuntersuchungsstelle SUST, die ihre Abklärungen bereits aufgenommen hat.

Michael Wettstein
Quelle: SDA / Radio Argovia
veröffentlicht: 4. August 2017 17:35
aktualisiert: 4. August 2017 17:35
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