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Podcast

Geschlechterfragen – Der Podcast zur Ausstellung im Stapferhaus

Die neuste Episode dreht sich um die Bildung. Zu Gast sind: Elsbeth Stern (Professorin für Lehr-, & Lernforschung, ETH Zürich) und Samuel Zingg (Vizepräsident Dachverbandes Lehrerinnen & Lehrer).
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Nach "Stunde der Wahrheit" präsentiert Radio Argovia schon den zweiten Podcast in Zusammenarbeit mit dem Stapferhaus. Die Gesprächsreihe zur Ausstellung «Geschlecht. Jetzt entdecken» in Lenzburg. Mit den wichtigen Fragen und den richtigen Gästen. Offen. Freundlich. Kritisch. Die Gespräche werden in Zusammenarbeit mit dem Stapferhaus Lenzburg live aufgezeichnet – mit Publikum vor Ort in Lenzburg im Stapferhaus oder ohne Publikum online.

Bildung: Wie geht Berufswahl fern von Stereotypen?

Mädchen werden Krankenschwestern, Buben Ingenieure. Gilt das Klischee bei der Berufswahl immer noch? Tatsächlich ergreifen immer noch deutlich weniger Mädchen als Buben technische Berufe. Und nach wie vor gibt es sehr wenige Kindergarten-Lehrer. Was braucht es in der Bildung, damit Mädchen und Buben gleichermassen selbstbewusst in die Berufswelt einsteigen?

Im Gespräch diskutieren Elsbeth Stern, Professorin für Lehr-, und Lernforschung an der ETH Zürich, und Samuel Zingg, Vizepräsident des Dachverbandes Lehrerinnen und Lehrer Schweiz.

Moderation: Nicoletta Cimmino

Karriere: Wie geschlechtergerecht denkt die Wirtschaftswelt?

In der Schweizer Wirtschaft wächst der Anteil Frauen in Chefposten und Verwaltungsräten nur sehr langsam – und auf tiefem Niveau. Warum stossen so viele Frauen an die gläserne Decke? Wollen sie einfach zu wenig nach ganz oben? Verwehren ihnen die Männer den Zugang zur Macht? Oder ist das «System» das Problem?

Im Gespräch diskutieren Esther-Mirjam de Boer und Valentin Vogt.

Esther-Mirjam de Boer ist Unternehmerin und Mitinhaberin von GetDiversity. Die Beratungsfirma hat sich zum Ziel gesetzt, Verwaltungsräte und Geschäftsleitungen diverser zu besetzen. Valentin Vogt ist Unternehmer und Präsident des Schweizerischen Arbeitgeberverbandes

Moderation: Nicoletta Cimmino


Beziehung: Wie wollen wir die Liebe leben?

Es ist kompliziert. Die einen betrachten die klassische Zweierbeziehung als ein Auslaufmodell, für das wir nie wirklich geschaffen waren. Sie zelebrieren neue Liebesmodelle mit Mehrfachbesetzungals Fluchtweg aus einengenden Normen. Andere wiederum schwören mehr denn je auf das exklusive Commitment an einen Menschen – als wohltuende Orientierung in einer durchoptimierten Gesellschaft. Wie wollen wir heute lieben? Können wir uns noch langfristig binden? Bewahrt uns das eine oder andere Beziehungsmodell vor der Einsamkeit? Und ist das überhaupt das Ziel?

Wir diskutieren mit Livia Lea Maag, Coach für Sex und Liebe und dem Philosophen Imre Hofmann, über die Herausforderungen und Möglichkeiten verschiedener Beziehungsmodellen.

Livia Lea Maag ist Mitbegründerin von Sensual Speed Dating, sie selber hat diverse Beziehungsformen ausprobiert.

Imre Hofmann hinterfragt in seiner philosophischen Praxis gesellschaftlicheFragen und ist Co-Autor des Buches «Die andere Beziehung. Polyamorie undPhilosophische Praxis».

Moderation: Nicoletta Cimmino


Sport: Wie sieht das Spiel für Frauen aus?

Die Sportwelt ist männlich dominiert. Frauensport wird kaum am Fernsehen übertragen, Kommentatorinnen lassen sich an einer Hand abzählen. Gleichzeitig werden im Sport Held:innen geschaffen, an denen sich der Nachwuchs orientiert. Welche Aufgabe kann die Sportwelt also in der Gleichstellung spielen? Entscheidet der persönliche Siegeswillen, wie viele Frauen im Rampenlicht stehen – oder braucht es neue Regeln, damit die Geschlechter gleichermassen vertreten und respektiert sind?

Wir diskutieren mit der Winterthurer SP Politikerin und Fussballerin Sarah Akanji und mit der ehemaligen Skirennfahrerin Marie-Theres Nadig.

Moderation: Nicoletta Cimmino


Vereinbarkeit: Wie geht der Spagat zwischen Job und Familie?

Die Arbeitswelt ist eine Herausforderung an die Gleichstellung von Mann und Frau. Die schwierige Vereinbarkeit von Job und Familie trifft vor allem Frauen in ihrer beruflichen Entwicklung. Wie gelingt der Spagat? Was sind die Do’s und was die Don’ts: für Frauen und Männer, für Politik und Unternehmen? Gibt es auch Grenzen der Machbarkeit von Gleichstellung? Wer bestimmt sie, wie sehen sie aus?

Christina Bachmann-Roth, geb. 1983, ist Gründerin und Geschäftsführerin der Käsehandelsfirma Gaudis, Einwohnerrätin in Lenzburg für die Mitte und vierfache Mutter.

Annett Wege, geb. 1967, ist Beraterin. Sie ist Mutter zweier erwachsener Kinder, aufgewachsen in der ehemaligen DDR und hat ein Leben lang Beruf und Familie in der Schweiz unter einen Hut gebracht.

Moderation: Silvia Binggeli


Sprache: Macht ein anderer Umgang mit ihr alles besser?

Sprache prägt unser Denken und schafft Wirklichkeit. Deshalb muss sie inklusiver werden – zum Beispiel mittels Genderstern. Sagen die einen. Andere sagen: Lasst die Sprache, wie sie ist. Geschlechtergerechte Sprache ist umständlich, unschön – und geht am Ziel vorbei. Sprache allein schafft noch gar nichts. Mit der Journalistin Kübra Gümüşay reden wir darüber, welche Rolle der Sprache im Streben nach einem besseren Leben und einer gerechteren Welt für uns alle zufällt.

Kübra Gümüşay, geb. 1988, ist Autorin und freie Journalistin. Ihr Buch «Sprache und Sein» wurde zum Sachbuch-Bestseller.

Moderation: Silvia Binggeli


Christentum: Hat die Bibel die Ungleichheit erfunden?

Was haben Adam und Eva mit unserem Geschlechterverständnis und -verhältnis von heute zu tun? Ist die Bibel daran schuld? Das Christentum steht für viele am Anfang davon, wie wir seit vielen Jahrhunderten das Geschlecht zum Nachteil der Frau leben. Es gibt aber auch Theolog:innen, die die Bibel ganz anders auslegen.

Mit Helen Schüngel-Straumann gehen wir in die Tiefe und diskutieren, wo die Wahrheit liegt – und was oft übersehen oder missverstanden wird.

Helen Schüngel-Straumann, geb. 1940, war eine der ersten Frauen mit Doktortitel in Theologie und beschäftigt sich schon fast ihr ganzes Leben mit der Bibel im Hinblick auf die Geschlechterfrage.

Moderation: Silvia Binggeli


Mannsein: Was soll bleiben, was muss gehen?

Der Mann ist in der Krise. Das müsste gerade Verfechtern klassischer Männlichkeitsideale gefallen, sagt Jörg Scheller. Denn nur wo sich der Mann beweisen kann, ist er traditionell ganz in seinem Element. Nun liegt die Beweislast schwer auf ihm wie vielleicht nie zuvor: «Sei kein Mann!», heisst es an den Mann von heute. Aber was soll er stattdessen sein? Wie soll er mit den teils widersprüchlichen Anforderungen umgehen? Was soll bleiben, was muss gehen? Mit Jörg Scheller reden wir darüber, wann ein Mann nun eigentlich einer ist und welchen Mann die offene Gesellschaft braucht.

Jörg Scheller, geb. 1979, ist Kunsthistoriker und -theoretiker, Bodybuilder und Heavy-Metal-Musiker. Dieses Jahr erschien von ihm das Buch «Identität im Zwielicht. Perspektiven für eine offene Gesellschaft».

Moderation: Alain Gloor (Projektleiter Recherche und Konzeption, Stapferhaus)


Folge 7 – Kategorien: Welche Vielfalt brauchen wir?

Wir reden viel über Vielfalt. Aber was heisst es, sie tatsächlich zu leben? Wie sieht eine Welt aus, die alle Geschlechter anerkennt? Brauchen wir unendlich viele Geschlechterkategorien – oder gar keine mehr? Mit Audrey Aegerter und Chri Hübscher sprechen wir über Intergeschlechtlichkeit und über nicht binäre Geschlechter. Wir diskutieren, warum es für uns alle wichtig ist, dass es Platz für unterschiedliche Körper und Lebensweisen gibt und welche Vielfalt wir für ein gelingendes Zusammenleben brauchen.

Audrey Aegerter, geb. 1992, arbeitet an der Freien Universität Brüssel zum Thema Intergeschlechtlichkeit und ist Präsidentin von InterAction Suisse. Sie ist intergeschlechtlich und identifiziert sich als Frau.

Chri Hübscher, geb. 1968, arbeitet und unterrichtet im Bereich Human-Computer Interaction – einem interdisziplinären Teilbereich der Psychologie. Chri Hübscher definiert sich als non-binär und hat die Website nonbinary.ch aufgebaut.

Moderation: Sonja Enz ( Projektleiterin Recherche und Konzeption, Stapferhaus)


Folge 6 – Körper: Was verraten Boxershorts und Thigh Gaps über uns?

Was hat Aids mit Boxershorts zu tun? Welches Schönheitsideal steckt hinter dem Wunsch nach dem Thigh Gap? Warum kommen die Speedos zurück? Indem wir uns kleiden und unsere Körper formen, gestalten wir unser Geschlecht. Die Kulturwissenschaftlerin Ulrike Langbein erzählt im Gespräch, warum und wie sich Kleidermoden und Körpernormen verändern – und was sie über unsere Geschlechterrollen und -leben verraten.

Ulrike Langbein, geb. 1966, ist Kulturwissenschaftlerin und leitet an der Universität Basel u.a. den von ihr entwickelten Studienschwerpunkt «Kulturanthropologie der Mode».

Moderation: Alain Gloor (Projektleiter Recherche und Konzeption, Stapferhaus)


Folge 5 – Frausein: Macht Schwangerwerdenkönnen den Unterschied?

Was heisst es, heute eine Frau zu sein? Ist es einfacher als früher? Oder gar schwieriger? Was macht überhaupt eine Frau zur Frau? Hat das etwas mit Schwangerwerdenkönnen zu tun? Liegt da der grosse Unterschied zwischen den Geschlechtern? Falls ja, wie gross ist er und wie gross soll er sein? Und was bedeutet Frausein jenseits vom Muttersein? Zum Muttertag diskutierten wir mit der Journalistin und jungen Mutter Naomi Gregoris, die in Podcasts und Texten die Frau von heute in den Mittelpunkt stellt, und mit der Journalistin Silvia Binggeli, die über 20 Jahre bei der Frauenzeitschrift Annabelle gearbeitet hat, zuletzt während mehreren Jahren als Chefredaktorin.

Naomi Gregoris, geb. 1988, ist Journalistin. Für ihre Texte und die Podcasts «Untenrum» und «Der Geburtspodcast» spricht sie mit Frauen von heute über Liebe, Sexualität und das Mutterwerden und -sein.

Silvia Binggeli, geb. 1972, arbeitete über 20 Jahre bei der Frauenzeitschrift Annabelle, davon zuletzt mehrere Jahre als Chefredaktorin.

Moderation: Lisa Gnirss


Folge 4 – Biologie: Wie prägt sie unser Geschlecht?

Unser Geschlecht hat viel mit Biologie zu tun. Mit Hormonen, Genen, Chromosomen. Kerstin Palm, Professorin für Naturwissenschafts- und Geschlechterforschung, erklärt, wie genau – und macht eine Auslegeordnung: Was ist im Körper und was im Kopf? Was ist Natur und was Kultur? Was ist bei Tieren und Menschen gleich, was ist anders? Sie sagt aber auch, vor welche Probleme uns diese grossen Kategorien stellen können, wenn wir unser Geschlecht verstehen wollen.

Kerstin Palm, geb. 1961, ist promovierte Biologin und heute Professorin für Naturwissenschafts- und Geschlechterforschung an der Humboldt-Universität in Berlin.

Moderation: Alain Gloor ( Projektleiter Recherche und Konzeption, Stapferhaus)


Folge 3 – Trans: Wie ist das Leben im richtigen Geschlecht?

Mehr und mehr Menschen geben dem inneren Wissen Raum, sich nicht mit ihrem bei der Geburt eingetragenen Geschlecht identifizieren zu können. Immer mehr machen sich auch auf den Weg einer Geschlechtsangleichung. Mit Henry Hohmann und Jil Lüscher sprechen wir darüber, was es gebraucht hat, loszugehen. Was hat sie unterwegs überrascht und ermutigt? Was war schwierig? Wie geht es ihnen auf diesem Weg heute?

Jil Lüscher, geb. 1957, ist trans Frau und Sportjournalistin.

Henry Hohmann, geb. 1962, ist trans Mann, Mitbegründer von Transgender Network Schweiz und Kunsthistoriker.

Moderation: Sonja Enz (Projektleiterin Recherche und Konzeption, Stapferhaus)


Folge 2 – Geschichte: Wer hat die Macht?

Seit Jahrtausenden kämpfen Frauen darum, gehört zu werden. Mitzureden. Mitzubestimmen. Seit fünfzig Jahren haben Schweizer Frauen zumindest ein politisches Mitspracherecht. Warum eigentlich hatte der Mann zumeist das Sagen? Wo hatten auch Frauen Macht – ganz offiziell oder wenigstens heimlich? Ist die Frage nach der Macht überhaupt die richtige? Mit der Historikerin Caroline Arni kommen wir der Geschichte des Geschlechterverhältnisses auf die Spur und blicken auch aufs Heute und in die Zukunft.

Caroline Arni, geb. 1970, ist Professorin für Geschichte an der Universität Basel. Zu ihren Schwerpunkten gehören die Frauen- und Geschlechtergeschichte sowie die Geschichte der feministischen Kritik.

Moderation: Alain Gloor (Projektleiter Konzeption und Recherche, Stapferhaus)


Folge 1 - Welche Rollenaufteilung ist gut für unsere Kinder?

Familien im Patchwork, Ehe für alle, Frauen mit Karriere und Väter auf dem Spielplatz: Wir waren vielleicht nie freier, die Rollen als Eltern und Erzieher:innen zu leben. Aber das macht es nicht unbedingt einfacher. Wir sind überlastet und verunsichert, heisst es. Und oft bleibt doch alles beim Alten. Einfach mit noch mehr Frust. Wie sollen wir mit den neuen Freiheiten umgehen? Welche Rollenaufteilung ist gut für unsere Kinder? Braucht es überhaupt eine? Wenn ja, was hat sie mit dem Geschlecht zu tun?

Margrit Stamm, geb. 1950, ist eine der renommiertesten Erziehungswissenschaftlerinnen der Schweiz. Ihr jüngstes Buch «Du musst nicht perfekt sein, Mama!» (2020, Piper Verlag) macht Schluss mit dem Supermama-Mythos.

Björn Vedder, geb. 1976, ist Philosoph und Publizist. Im Buch «Väter der Zukunft» (2020, Büchner Verlag) denkt er die Rollenaufteilung neu.

Moderation: Alain Gloor, Projektleiter Konzeption und Recherche (Stapferhaus)


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Über die Ausstellung im Stapferhaus

Was den einen nicht farbig genug sein kann, ist den anderen zu bunt. Wo die einen rotsehen, wird den anderen warm ums Herz. Kalt lässt das Thema Geschlecht niemanden. Aber wie entsteht eigentlich Geschlecht? Wie lieben und leben wir zusammen? Was macht uns zur Frau, was zum Mann – und was führt darüber hinaus?

Hier gibt es weitere Informationen über die Ausstellung im Stapferhaus.

Aufgrund der aktuellen Massnahmen des Bundes zur Eindämmung des Corona-Virus ist das Stapferhaus und die Ausstellung «Geschlecht. Jetzt entdecken» leider voraussichtlich bis am 21. Januar 2021 geschlossen.

veröffentlicht: 18. Januar 2021 11:47
aktualisiert: 3. Mai 2022 17:56
sekretariat@argovia.ch