Rockwell Automation
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Aarau

250 Arbeitsplätze bei Rockwell Automation in Gefahr

Im Aargau droht rund 250 Angestellten der Verlust des Arbeitsplatzes. Das meldet der Arbeitnehmerverband Angestellte Schweiz. Betroffen sein soll die Produktion in Aarau.

Automationsunternehmen Rockwell Automation überlege sich, rund die Hälfte der etwa 500 Stellen in der Schweiz abzubauen, schreibt der Arbeitnehmerverband Angestellte Schweiz in einer Mitteilung. Das bestätigt auch Roger Hunziker, Verkaufsdirektor Schweiz von Rockwell Automation, auf Anfrage von Radio Argovia.

Der Schweizer Hauptsitz und die Produktion von Rockwell Automation befindeN sich in Aarau. Weitere Standorte hat das Unternehmen in Landquart GR, Manno TI, Renens VD, Root LU und Wil SG.

Entlassungen soll es ab Mitte 2018 geben, wie Angestellte Schweiz am Dienstag mitteilte. Die Hauptwelle sei 2019 zu erwarten. 2020 soll der Prozess abgeschlossen sein. Ein Teil der Stellen könnte nach Polen respektive China verlagert werden. Begründet wird die Massnahme demnach mit einer neuen Produktionsstrategie und einer Kostenentlastung.

Diese Begründung finden die Angestellten Schweiz laut Mitteilung schwierig nachzuvollziehen. Der Schweizer Standort sei nämlich produktiv und gewinnbringend. Bereits in den letzten Jahren sind laut dem Arbeitnehmerverband schleichend Stellen bei Rockwell Automation verschwunden.

Die Angestellten Schweiz fordern das Management von Rockwell auf, in einer ersten Phase zusammen mit der Arbeitnehmervertretung und den Verbänden alle Möglichkeiten zu prüfen, um den Produktionsstandort und damit die Stellen in der Schweiz zu sichern.

Weiter fordern die Angestellten Schweiz ein klares und langfristiges Bekenntnis zum Standort Schweiz. Gefordert sei nun auch die Politik des Kantons Aargau und der Stadt Aarau. Sie müsse sich aktiv für den Werkplatz in der Hauptstadt einsetzen.

Die Gewerkschaft Syna bezeichnete den drohenden Stellenabbau in einer Mitteilung als «unverschämte Gewinnmaximierung auf dem Buckel von treuen Mitarbeitenden.» Auch sie erwartet, dass sich die Behörden einschalten.

Quelle: sda
veröffentlicht: 19. September 2017 18:05
aktualisiert: 19. September 2017 18:05
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