Das Essen via Taxi bestellen: Uber Eats startet auch in der Region Olten/Zofingen. (Archivbild)
Foto: Keystone
Essen auf Rädern

Uber Eats liefert neu in der Region Zofingen – nicht alle freut das

Seit Donnerstag hat Uber seinen Essenslieferdienst in Zofingen, Oftringen und Olten aufgenommen. Rund 20 Restaurants seien eine Partnerschaft für den Lieferdienst Uber Eats eingegangen, schreibt das Unternehmen. Nicht alle Gastrobetriebe sind ein Fan davon.

Der Betrieb wird täglich von 7 bis 23.30 Uhr gewährleistet, schreibt das Unternehmen in einer Mitteilung. Die Lieferungen aus rund 20 teilnehmenden Restaurants sollen im ganzen Liefergebiet innert 30 Minuten erfolgen. Dieses erstreckt sich vom Oltner Zentrum bis Oftringen, Zofingen und Lostorf. Dabei würde das Essen nicht nur an private oder Geschäftsadressen ausgeliefert, sondern einfach an den Aufenthaltsort der Bestellerin oder des Bestellers.

Kaffee zum Zmorge oder Sushi zum Znacht

Dabei rühmt sich das Unternehmen mit einer breiten Palette an Angeboten von früh bis spät. Für den Start in Olten arbeitet Uber Eats unter anderem mit bekannten Fast-Food-Ketten wie McDonald’s, KFC und Dunkin’ Donuts zusammen. Auch Starbucks lässt Kaffee und Co. abholen. Mit dabei sind aber auch lokale Beizen wie Fusio, Wasi Sabi, Indian Palace, Incanto Pinseria und die Pizzeria Winznau. Neben den Velo- oder Töff-Kurieren von Uber Eats könnten Restaurants ihr Essen aber auch als Take-Away anbieten oder selbst ausliefern, schreibt das Unternehmen.

So könnten die Partner-Restaurants ihre Bekanntheit vergrössern und ihre Umsätze erhöhen. Olten ist das zweite Liefergebiet im Kanton Solothurn, das Unternehmen operiert in weiteren Städten der Deutschschweiz wie Aarau, Baden, Zürich, Bern, Luzern oder Winterthur.

Zofinger Gastrobetriebe sagen «Nein» zu Uber Eats

In Zofingen scheint der Lieferdienst aber nicht auf grosses Interesse zu stossen. Weshalb auf Uber Eats nur wenige Restaurants aus dieser Stadt dabei sind. Auf Anfrage begründen einige Restaurants die Entscheidung mit einem zu kleinen Lokal. Um bei Uber Eats mitzumachen, bräuchten sie mehr Platz und Mitarbeitende. «Die Zeit über den Mittag ist zu streng von der Kapazität der Mitarbeiter her, um die Gäste hier fachgerecht zu bedienen», erklärt Marcel Ramseyer, Betriebsleiter Migros-Restaurant Zofingen. «In unserem kleinen konzentrierten Restaurant sind uns die Hände gebunden.»

Lieferdienst entspricht nicht dem gewünschten Prestige

Das Essen komme nicht gleich frisch am Zielort an, fügt Marco Purtschert, Inhaber des Wirtshaus zur Markthalle, an. «Wir haben sehr hochwertige Produkte und diese würden nicht in derselben Qualität bei der Kundschaft ankommen.» Ein solcher Lieferdienst entspreche nicht seiner Lebensphilosophie: «Das könnte ich nicht mit mir vereinbaren.» Ausserdem stünde er alleine in der Küche.

Auf Anfrage gab es auch Lokale, welche die Lieferdienst-Unternehmen nicht kannten. Der Bekanntheitsgrad von Uber Eats scheint in der Zofinger Gastronomie nicht überall gleich hoch zu sein.

Nachfrage nicht vorhanden

Künftig wird sich das wohl auch nicht ändern. Im Migros-Restaurant habe man schon über einen möglichen Lieferdienst gesprochen. «Bei uns ist überhaupt kein Interesse da», so Marcel Ramseyer. «Für uns ist es das beste, wenn die Leute zu uns kommen, sich selber bedienen, bezahlen und dann das Essen mitnehmen.» So sei es am lukrativsten für das Migros-Restaurant in Zofingen.

Das Menu beim Wirtshaus zur Markthalle sei dazu da, es vor Ort zu essen. Darum würde eine Partnerschaft mit einem Lieferdienst wie Uber Eats nicht in Frage kommen. «Die Nachfrage bei unseren Kundinnen und Kunden ist auch nicht da», sagt Marco Purtschert.

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Quelle: ArgoviaToday
veröffentlicht: 20. November 2023 07:43
aktualisiert: 20. November 2023 07:43
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