Seltener Anblick in der ersten Halbzeit: Der FC Aarau (im Bild Isaac Pappoe, links) im Ballbesitz.
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FCW 1:1 FCA

Später Gegentreffer: Aarau holt in Wil nach Führung immerhin einen Punkt

Sieg, Niederlage, Sieg, Niederlage – eigentlich hätte am Freitagabend dem Muster folgend wieder ein Sieg für den FC Aarau hermüssen. Bis zur 89. Minute führten die Aarauer durch Fazlius Treffer auch. Aber dann war das Glück aufgebraucht.

Sage und schreibe 17 Abschlüsse verzeichnete Gastgeber Wil bis zum Pausenpfiff, der FC Aarau einen. Man wähnte sich ein ums andere Mal in die Vergangenheit zurückversetzt, Erinnerungen an herbe Niederlagen im Bergholz – Aarau wurde schon mit 1:6 und 0:7 aus dem schmucken Stadion geschossen. Die Gastgeber zauberten zeitweise richtiggehend. Ein Pass zwischen zwei Aarauer Beinen hier, ein formvollendeter Absatztrick da, nur gab es einen bedeutenden Unterschied zu damals: Mit Wils Treffsicherheit stand es an diesem Freitagabend nicht so gut. Zwei Pfostenschüsse waren das höchste der Gefühle, der Rest war entweder zu ungenau oder Aarau-Goalie Marvin Hübel verhinderte Schlimmeres. Der FC Aarau konnte sich jedenfalls glücklich schätzen, nicht komplett unter die Räder zu kommen.

Führung zur Pause wäre drin gelegen

Die eine Chance, die sich Coach Alex Freis Team bei dessen ehemaligem Arbeitgeber bis dahin herausspielte, hätte aber auch gleichbedeutend mit der Führung sein können. Valon Fazliu kam alleine vor Torhüter Laidani an den Ball. Statt aber abzuziehen, zögerte er einen Moment zu lange und spielte dann dem mitgelaufenen Demhasaj den Ball zu steil.

Die gelbe Karte für Demhasaj kurz vor der Pause wegen Unsportlichkeit – er schlug aus Frust den Ball weg – war Sinnbild für eine gebrauchte erste Halbzeit. Da passte einfach zu wenig zusammen in Aaraus Spiel, die Gastgeber traten mit viel mehr Biss auf.

Neunter Sieg im zehnten Duell im letzten Moment verhindert

Alex Frei reagierte und brachte zur zweiten Halbzeit Touré für Demhasaj in der Offensive. Zur Pause schien er die richtigen strategischen Umstellungen vorgenommen zu haben. Plötzlich zeigte sich sein Team in der defensive stabiler, kaufte dem Gegner in den Zweikämpfen immer häufiger den Schneid ab, Wil zeigte sich plötzlich fehleranfällig. Das nutzte Valon Fazliu in der 57. Minute aus. Ein Zuspiel von Touré verwandelte er aus 12 Metern flach in die rechte Ecke.

Die nun ausgeglichenere Partie plätscherte in der Folge vor sich hin, keines der beiden Teams konnte sich in den nächsten 20 Minuten nennenswerte Torchancen erarbeiten. Bis Wil in der 89. Minute durch einen Schuss Martics aus der zweiten Reihe ausgleichen kann. Es war der 26. von 28 Abschlüssen der Wiler.

Die Statistik zum Spiel

Statistik
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In der Nachspielzeit kommen beide Teams noch einmal zu guten Chancen. Vor allen müsste aber Aaraus Gjorgjev mit in der allerletzten Minute Aarau doch noch zum Sieg schiessen. Nach einem sehenswerten Dribbling spielt er den Ball aber direkt in Laidanis Hände. Neben ihm wären sogar noch zwei Mitspieler frei gestanden. So bleibt es beim 1:1 Unentschieden, ein Auswärtssieg wäre angesichts der Chancenüberlegenheit der Gastgeber ohnehin etwas zu viel des Guten gewesen.

Sion gewinnt, Thun holt sich in Neuenburg eine Ohrfeige

Trotzdem: Der neunte Sieg in den letzten zehn Duellen mit Wil wäre wichtig gewesen. So hätte Aarau die Ostschweizer auf dem dritten Platz in der Tabelle überholen können. Dominator Sion gewann derweil in Schaffhausen 4:0, der Aufstieg der Walliser scheint nur noch Formsache. Der Zweite Thun, zog aber Bei Neuchâtel Xamax eine überraschende 0:4-Ohrfeige ein - es wäre die Gelegenheit gewesen, den grossen Abstand (neu 15 Punkte) ein wenig zu verkleinern und die Spannung damit wenigstens ein My aufrecht zu erhalten.

Das Spiel im Ticker

Quelle: ArgoviaToday
veröffentlicht: 23. Februar 2024 20:06
aktualisiert: 23. Februar 2024 22:47
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