Autos stehen auf der A1 von Zuerich Richtung Bern/Basel
Foto: Keystone
Morgenshow

Dara Masi: «Hilfe, die Zürcher kommen»

Dara Masi blickt in ihrer AZ-Kolumne über die Kantonsgrenze zu unseren Nachbarn in Zürich – und enerviert sich, dass 120 von denen pro Woche in den schönen Aargau emigrieren.

Wie bitte? 120 Zürcher pro Woche. Das ist ja unfassbar! 120 Zürcher ziehen jede Woche von Zürich in den Kanton Aargau. Das konnte man anfangs Monat in der az lesen. Wow, 120! Oder anders gesagt: Jeder vierte Zuzüger ist eigentlich ein Zürcher. Man muss sich das mal vorstellen. Was bedeutet denn das für unseren schönen Kanton?

120 Zürcher pro Woche, das ist ganz furchtbar für uns Aargauer. Für uns, die wir sowieso nicht die eine grosse Metropole haben mit der wir uns identifizieren können. Wir, die entweder eher Zürich- oder Luzern-orientiert sind und nicht wirklich Aarau- oder Baden-orientiert. Jetzt kommen diese «Züri-schnurren» auch noch en masse über die Kantonsgrenze und machen es sich in Spreitenbach und Co. gemütlich. Das macht uns Aargauer noch weniger zu Aargauern.

120 Stück! In einer Woche! Ich meine ... was sprechen diese Zürcher denn überhaupt für einen grausamen Dialekt? Immer diese «ü’s» und «ö’s». Das klingt nicht nur hochnäsig und besserwisserisch, es passt einfach nicht hierhin. Und ich weiss, wovon ich spreche. Meine Mutter spricht dieses furchtbare Züridütsch. Ich musste mir das «nöd» damals auch abgewöhnen, weil es einfach nicht auf den Schulhof passte, zwischen all die schönen, langgezogenen «neeeed»’s. So viel Unbekanntes, das können wir den Aargauer Kindern wirklich nicht zumuten.
120 Zürcher die Woche! Ich kann es immer noch nicht fassen. Und wenn diese 120 Zürcher dann erst mal hier wohnen, wie managen wir diese Masseneinwanderung? Wer sorgt dann dafür, dass sie sich integrieren? Das ist nämlich nicht so einfach. Wir kennen deren Kultur doch gar nicht. Was essen die denn, ausser Züri-Gschnätzlets? Was haben die überhaupt für eine Religion? Ich habe gehört, die beten irgend so einen Böögg an! Seltsames Volk. Nein wirklich! Bleibt doch wo ihr seid, arrogante Säcke! Ihr, die ihr euer Zürich so sehr liebt. «Z Züri schiint d Sunne nämmli bis an Bode abe».

Ja, was wollen die überhaupt hier, in unserer Heimat? Ich wette genau diese Zürcher
sitzen nachher Tag ein, Tag aus an der Bahnhofstrasse in unseren Banken, tragen teure Anzüge und ziehen sich Koks rein. Ich weiss ja nicht. Wo leben wir denn?

Irgendwo hat es Grenzen
Hat der Kanton Aargau wirklich Platz für 120 gefährliche Zürcherinnen oder Zürcher? In der Woche! Das sind über 6000 Zuwanderer jährlich! Irgendwo hat es Grenzen.

Und genau diese Grenzen brauchen wir jetzt am Ende des Kantons.
Da stehe ich bestimmt nicht alleine da mit dieser Meinung. Ich wette in Oberwil-Lieli würde man viel Geld dafür bezahlen, damit die uns vom Leib bleiben.

Nein, besser noch ... wir bauen gleich eine Mauer! Von Kaiserstuhl bis Mühlau. Und
ratet mal, wer bezahlt? Genau, die Zürcher!

Quelle: Aargauer Zeitung
veröffentlicht: 19. April 2017 12:12
aktualisiert: 19. April 2017 14:48
sekretariat@argovia.ch