Kinotipp Diego Maradona
Kinotipp

«Diego Maradona»

Die Hand Gottes ging zurück. Aus diesem Grund spielen die Kinos als Reprise Asif Kapadias Boipic über das Wunderkind, welches sich von den Slums in Buenos Aires in den Fussballhimmel katapultierte.

Es ist eine Dokumentation über den vielleicht grössten Fussballer aller Zeiten. Sie beschränkt sich auf seine Zeit in Neapel. Der Start 1984 ist schlecht. Er will ein Haus, es gibt eine Wohnung; er will einen Ferrari, er bekommt einen Fiat. Aber dann geht’s rasant bergauf. Neapel wird zweimal Meister, Maradona zum Superstar. Für die Massen, die Medien und die Mafia. Um diesen Irrsinn noch auszuhalten, spaltet sich seine Persönlichkeit: da der geniale Fussballer, der liebenswerte Familienmensch, dort der drogensüchtige, masslose Egozentriker. Unzählige Privataufnahmen zeichnen das Bild des begnadeten Ballkünstlers in all seinen Facetten – als Held, als Gott und als Betrüger. Ein visuell grobkörniges, aber authentisches und eindrückliches Vermächtnis.

Unser Kinoexperte Alex Oberholzer gibt 4 von 5 Sternen.

veröffentlicht: 3. Dezember 2020 00:00
aktualisiert: 3. Dezember 2020 09:57
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