Superfood vor der Haustüre
Fritigsshow

Brauchen wir Superfood wie Açai, Chia oder Spirulina?

Werden exotische Lebensmittel auch noch mit gesunden Eigenschaften beworben, liegen sie schon bald im Einkaufskorb.

Der Begriff «Superfood» ist in aller Munde. Schöner, fitter und vor allem gesünder soll werden, wer nur das Richtige isst. Superfood verspricht eine tolle Wirkung, kostet oft einen Haufen Geld und kommt meist von weit her. Dabei ist das Gemüse- und Beerenangebot in der Schweiz mindestens genau so super - und hat erst noch die bessere Ökobilanz.

«Açai, Chia oder Spirulina sind klingende Namen, denen man die tolle Wirkung schon beinahe anhört.»

«Was man nicht kennt, ist spannend», sagt Beatrice Conrad Frey, Ernährungsberaterin BSc, die sich im Auftrag von JardinSuisse, dem Unternehmerverband der Schweizer Gärtner mit dem Thema «Superfood aus Gärtnereien» beschäftigt hat. «Dabei haben wir so viele gesunde Pflanzen direkt vor der Haustüre.»

Marketing ist scheinbar alles

Vielleicht habt ihr schon von «Kale» gehört, dem «coolen Kohl aus den USA»? In den Staaten gilt er als absolutes Trendgemüse und natürlich auch als Superfood. Kale ist jedoch nichts anderes als der amerikanische Name für Federkohl, auch als Grünkohl bekannt. Er verfügt über reichlich knochenstärkendes Kalzium, er ist sogar das kalziumreichste Gemüse überhaupt. Bereits 100 Gramm roher Federkohl enthält die gleiche Menge Kalzium wie zwei Deziliter Milch. Das typische Wintergemüse übersteht Frost bis -15 Grad nicht nur ohne Probleme, sondern wird dadurch sogar noch geschmackvoller.

Frisch = gesund

Was könnte besser für die Gesundheit sein als Lebensmittel gleich aus dem Garten oder vom Balkon? Superfood gibt es direkt vor der Haustüre. Wenn man Früchte oder Gemüse frisch pflückt und verarbeitet, sind sie gesünder als solche aus dem Supermarkt, da sich die enthaltenen Vitamine bei Lagerung oder ungekühltem Transport schnell abbauen. Ausserdem ist der Vitamingehalt erst dann am höchsten, wenn die Früchte auch wirklich reif sind. Viele pflanzliche Lebensmittel werden jedoch vor ihrem optimalen Reifegrad geerntet, um bei Ankunft in der Schweiz noch «frisch» zu sein.

Heidelbeerernte
Foto: Keystone

Von A wie Apfel bis Z wie Zwiebel

Auf der Superfood-Website von JardinSuisse in Zusammenarbeit mit Beatrice Conrad Frey stehen in mundgerechten Häppchen viele Infos über die Superkräfte von Früchten, Gemüsen und Kräutern.

Marius Füglister
veröffentlicht: 27. April 2018 15:00
aktualisiert: 27. April 2018 19:45
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