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Radio Argovia auf dem Bauernlandweg Aargau

Entdeckt mit uns die Aargauer Landwirtschaft.

Auf dem Buurelandweg Aargau erfahren Besucher beeindruckendes über die Aargauer Landwirtschaft. Verschiedene Erlebnisstationen führen sie auf einem idyllischen Wanderweg über Felder und Wiesen in den nahen Wald. Der Buurelandweg Aargau bietet Spass und Abwechslung für die ganze Familie! Der Buurelandweg ist vom 27. April bis 27. Oktober 2019 geöffnet.

Was ist der Buurelandweg?
26. April 2019 - 13:43

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Pflanzenschutz ist wichtig
29. April 2019 - 13:34

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Wann haben Erbeeren eigentlich Saison?
29. April 2019 - 13:35

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Was leisten Milchkühe alles?
29. April 2019 - 13:35

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Was bedeutet Biodiversität  für die Landwirtschaft?
1. Mai 2019 - 10:17

Was bedeutet Biodiversität für die Landwirtschaft?

Landwirtschaft als Teil der Umwelt - Die Ökoleistungen der Schweizer Bauern

Streifen mit blühenden farbigen Blumen neben dem Getreidefeld oder meterhohe Hecken mit einheimischem Gehölze zwischen zwei Wiesen? Über 14 Prozent der landwirtschaftlichen Nutzfläche in der Schweiz (17% im Kanton Aargau) werden von den Landwirten mittlerweile ganz bewusst aus der intensiven Produktion von Lebensmitteln ausgeschieden, um Platz für möglichst viele verschiedene Pflanzen und Tiere zu schaffen. Biodiversitätsförderflächen (BFF) lautet die offizielle Bezeichnung dieser Elemente. Damit fördert die Landwirtschaft gezielt die biologische Vielfalt der Tier- und Pflanzenwelt.

Die Bevölkerung in der Schweiz hat sich in den letzten hundert Jahren mehr als verdoppelt. Die Anbauflächen sind entsprechend zurückgegangen. Die Bauernfamilien müssen also mit weniger Anbaufläche viel mehr Leute ernähren. Seit einigen Jahren werden Wege gesucht, moderne Anbaumethoden in den Einklang mit der Umwelt zu bringen und dazu die hohen Ansprüche der Konsumentinnen und Konsumenten zu erfüllen.

Der Kunde entscheidet mit

Blitzblanke Äpfel oder äusserlich perfekte Salate ohne jegliche Erdkrümel: Daran haben sich die Schweizer Konsumenten gewöhnt. Trotz dieser hohen Qualität sind die Preise für Lebensmittel aber sogar eher rückläufig. Nicht einmal sieben Prozent des verfügbaren Einkommens gibt ein Schweizer Haushalt heute durchschnittlich für Nahrungsmittel aus. Vor ein paar Jahrzehnten lag dieser Anteil noch bei über 35 Prozent. Wie war diese Entwicklung überhaupt möglich? Unter anderem dank der Modernisierung in der Landwirtschaft: das heisst mit dem Einsatz von rationeller Technik sowie von Hilfsstoffen wie Mineraldünger oder Pflanzenschutzmitteln. Neu gezüchtete Sorten ermöglichten höhere Ernten. Doch wo viel Licht ist, gibt es auch Schatten. Die Intensivierung hatte negative Folgen für die Umwelt. Deshalb befindet sich die Schweizer Landwirtschaft seit ein paar Jahren in einem Ökologisierungsprozess. Oft ist dieser mit Ernteeinbussen oder höheren Arbeitskosten verbunden. Beispielsweise wenn anstatt Weizen, Blumen angesät werden. Oder Getreideernten wegen des Verzichts auf Pflanzenschutzmittel tiefer ausfallen und wenn anstatt ein Unkrautbekämpfungsmittel aufwändig gehackt werden muss.

Zehn Öko-Massnahmen der Schweizer Bauern

  • Einhaltung einer vielfältigen Fruchtfolge im Rahmen des ÖLN, keine Monokulturen
  • 14 Prozent der Landwirtschaftlichen Nutzfläche sind Biodiversitätsflächen (BFF) wie Hecken, Blumenwiesen, Blühstreifen, Buntbrachen, Stein- und Asthaufen, usw. Vom Bund gefordert sind eigentlich nur sieben Prozent.
  • Mit über 14 Prozent Bioanbauflächen belegt die Schweiz weltweit einen Spitzenplatz.
  • Ganzjährige Begrünung der Ackerflächen schützt vor Erosionsverlusten.
  • Ökostrom aus Biogasanlagen oder von bäuerlichen Solaranlagen reduziert CO2-Emissionen.
  • Die Anzahl der Hochstammbäume nimmt nach Jahren des Rückgangs wieder zu.
  • Rund 50 Prozent des Schweizer Getreides wird nach den Extensorichtlinien, d.h. ohne Fungizide und Insektizide angebaut.
  • Die Schweizer Bauern unterstützten den Nationalen Aktionsplan Pflanzenschutzmittel, der die Halbierung der Risiken des Pflanzenschutzmitteleinsatzes anstrebt.
  • Der Einsatz von Nützlingen gegen Schädlinge ist in Gewächshäusern Standard.
  • Mehr als 75 Prozent der Schweizer Bauernhöfe mit Tierhaltung nehmen am Programm für graslandbasierte Milch- und Fleischproduktion (GMF) teil.

Ziel: Qualität steigern und nicht Quantität. Biodiversität bewahren und fördern. Pflanzenschutzmittel mit Nützlingen möglichst tief halten.

Pflanzen
Foto: Aargauer Bauernverband

Was für ein Interesse haben die Landwirtinnen und Landwirte die Biodiversität zu erhalten und zu fördern?

Mit einer intakten Natur wird das Nützlings-Schädlings-Gleichgewicht aufrechterhalten und das Risiko von Massenvermehrungen von Schädlingen wird somit vermindert. Der Einsatz von Pflanzenschutzmitteln, der auch wegen den hohen Kosten vermieden werden möchte, kann gesenkt werden. Nützlingsförderung heisst auch Förderung der biologischen Vielfalt und leistet indirekt einen Beitrag zum Naturschutz.

Höhere Qualität zu tieferem Preis?

Die Landwirte stehen also einem Dilemma gegenüber: Mehr Vorschriften und höhere Kosten stehen im Widerspruch zu immer tieferen Preisen und hohen Qualitätsanforderungen der Abnehmer. Bleibt nur eine Blattlaus auf einem Kopfsalat hängen, schickt der Abnehmer die Ware zurück zum Bauern. Äpfel mit gesundheitlich unbedenklichen Schorfflecken blüht das gleiche Schicksal. Klar, dass die betroffenen Bauern deshalb Pflanzenschutzmittel einsetzen, was aber von der Gesellschaft eher abgelehnt wird. Eine Lösung wäre: Die Ansprüche etwas herunterschrauben und einen anständigen Preis für das Lebensmittel zu bezahlen, in dem auch die Ökoleistungen abgegolten sind.

So unterstützen Konsumenten die Schweizer Bauern bei der Ökologisierung der Landwirtschaft:

  • Kaufen Sie einheimische Produkte
  • Achten Sie auf die Saisonalität der Produkte, saisongerechte Produktion ist umweltfreundlicher
  • Greifen Sie auch zu Obst und Gemüse mit leichten äusserlichen Mängeln, damit honorieren Sie einen sparsameren Einsatz von Pflanzenschutzmitteln
  • Kaufen Sie nicht zu viel, sondern bedarfsgerecht ein und verhindern Sie so Foodwaste
  • Kaufen Sie Label-Produkte wie IP-Suisse oder Bio, welche zusätzlich zu den bereits strengen Vorgaben des Bundes weiter gehende Umweltvorschriften erfüllen.
  • Ökostrom vom Bauernhof ist CO2-neutral und reduziert den Ausstoss von klimaschädlichem Methan.

Grasland Schweiz - Warum ist die Schweiz eigentlich so grün?

Die Schweiz ist ein typisches Grasland. Über 70% der landwirtschaftlich genutzten Fläche sind Wiesen oder Weiden. Für den Ackerbau sind diese Flächen aus topografischen Gründen nicht geeignet, dafür bieten sie eine ideale Grundlage für die Viehhaltung und somit auch für die Veredelung des Raufutters (Gras, Silofutter oder Heu) durch das Tier zu Milch und Fleisch. Wiesen und Weiden dienen als primäre Futterquellen für Schweizer Kühe. Der Mensch kann dieses Material nicht selbst verwerten und nutzt deshalb Tiere, um daraus hochwertige Nahrungsmittel sowie Wolle und Leder zu produzieren.

Die Gesamtfläche der Schweiz beträgt 41’285 km2. Unterteilt man diese Fläche in drei Bereiche, so beträgt die unproduktive Fläche (inkl. Siedlungsgebiet) 32.8%, Wald und Gehölz 31.3% und die landwirtschaftliche Nutzfläche (inkl. Alpwirtschaft) 35.8%.

Neben dem Wald ist das Wiesland flächenmässig das wichtigste Landschaftselement der Schweiz. Die natürlichen Bedingungen wie Klima und Boden sorgen in vielen Regionen der Schweiz für ein üppiges Graswachstum. Mehr als zwei Drittel der landwirtschaftlichen Nutzfläche besteht aus Wiesen und Weiden. Dem Gras, als wichtigstes Futtermittel der Schweizer Viehwirtschaft, kommt deshalb eine grosse Bedeutung zu.

Sinnvolle Flächennutzung

Aus ökologischer und agronomischer Sicht ist in der Schweiz eine Ernährung ohne tierische Produkte nicht zielführend. Mehr als zwei Drittel der landwirtschaftlichen Fläche sind Grasland und eignen sich besonders gut für die Tierhaltung. Tiere veredeln das pflanzliche Material (Raufutter) in Form von Gras, Silofutter oder Heu. Der Mensch kann dieses Material nicht selbst verwerten. Kühe, Ziegen und Schafe nutzen Raufutter und in der Folge können hochwertige Nahrungsmittel sowie Wolle und Leder produziert werden.

Natürlicher Futterbau

Die Schweizer Landwirte bewirtschaften eine Fläche von mehr als einer Million Hektaren (im Vergleich: ein Fussballfeld entspricht ca. 1 Hektare). Davon sind knapp 800’000 Hektaren Futterfläche, also Wiesen und Weiden. Die wirtschaftliche Bedeutung des Futterbaus zu beziffern ist schwierig, denn im Gegensatz zu den Kartoffeln oder der Milch verkaufen die Bauern das Grünfutter meist nicht, sondern benötigen es, um ihre Tiere zu füttern. Die Schweizer Milchkühe erhalten im internationalen Vergleich wenig Kraftfutter. Dafür fressen sie ein gehaltreiches und gut verdauliches Wiesenfutter (Gräser, Klee und andere Kräuter).

In vielen europäischen Ländern mit intensivem Kunstfutterbau werden in erster Linie reine Grasbestände angebaut, die nur bei starker Stickstoffdüngung hohe Erträge liefern. Der Schweizer Bauer versucht auf seinen Wiesen einerseits die guten Futtergräser zu fördern, andererseits ein gutes Gemisch zwischen Gräsern, Klee und anderen Kräutern zu erreichen. So ermöglicht ein Futterbau mit häufiger Nutzung und betriebseigener Düngung (Gülle und Mist) qualitativ hochwertiges Futter. Und damit wiederum kann der Bauer mit seinen Kühen viel qualitativ hochwertige Milch produzieren.

Grasland Schweiz
Foto: Zur Verfügung gestellt

Milchwirtschaft im Kanton Aargau

Im Kanton Aargau werden übrigens 95% der produzierten Milch allein in der Mittelland Molkerei in Suhr verarbeitet und mit einem Sammelradius von rund 30 km bei den Landwirtschaftsbetrieben abgeholt. Die Aargauer Milchwirtschaft zeichnet sich mit umweltgerechter Produktion, kurzen Transportwegen und vielfältigen Produkten aus.

Weitere Infos zum Grasland: https://milch-umwelt.swissmilk.ch

Aargauer Landwirtschaft nimmt Verantwortung wahr!

Ohne Frage werden auch in der Landwirtschaft des Kantons Aargau Pflanzenschutzmittel eingesetzt. Dies zum Schutz der Kulturen und zur Erfüllung von strengen Qualitätsansprüchen. Der Einsatz solcher Mittel erfolgt überlegt und nur dann, wenn alle vorbeugenden Massnahmen ausgeschöpft sind.

Die Aargauer Landwirtinnen und Landwirte treffen viele vorbeugende Massnahmen, um ihre Kulturen vor Krankheiten oder Schädlingen zu schützen: geeignete Bodenbearbeitung, vielfältige Fruchtfolge, gesundes Saatgut oder resistente Sorten. Doch das reicht nicht immer, um die hohen Qualitätsansprüche der Händler, Verarbeiter und Konsumenten zu erfüllen: Bei Früchten oder Gemüse ist im Laden das tadellose Aussehen besonders wichtig. Schon ein minimaler Mangel führt dazu, dass die Bauernfamilie eine ganze Ernte nicht verkaufen kann.

Grafik Pflanzenschutz
Foto: Zur Verfügung gestellt

Praktisch keine Rückstände auf den Lebensmitteln

Verständlicherweise ist die grösste Angst vieler Konsumenten, dass es auf den Lebensmitteln Rückstände von Pflanzenschutzmitteln hat. Jährlich beanstanden amtliche Kontrollen ein bis zwei Prozent der Proben aus Schweizer Herkunft. In diesen Fällen hat ein Landwirt ein Mittel zu spät eingesetzt oder die Wartefrist konnte nicht eingehalten werden. Bei Lebensmitteln aus Asien liegt die Beanstandungsquote bei 30 Prozent. Obwohl wir im Vergleich gut dastehen, geben wir uns damit nicht zufrieden! So sind in der Schweiz Anstrengungen im Gang, um die Beanstandungsquote weiter zu senken.

Biomittel auf Vormarsch

Immer mehr setzen auch konventionell wirtschaftende Landwirte biologische Mittel ein. So hat sich beispielsweise die Schlupfwespe als Nützling gegen den Maiszünsler praktisch flächendeckend durchgesetzt. Auch die Verwirrungstechnik mit einem natürlichen Duftstoff gegen den Apfel- oder Traubenwickler ist weit verbreitet. In der Schweiz sind heute ein Drittel der Pflanzenschutzmittel natürlichen Ursprungs, die auch für den Biolandbau zugelassen sind. Der Verkauf von Pflanzenschutzmittel für die konventionelle Landwirtschaft hat denn auch in den letzten 10 Jahren um über 25% abgenommen. Alternativen gibt es auch beim Unkraut. Unkräuter können in einigen Kulturen mit Hacken oder Striegeln in Schach gehalten werden. Und bereits testen Gemüsebauern erste vollautomatische Hackroboter.

Ziel: So wenig wie möglich

Grundsätzlich gilt in der Aargauer, wie auch in der Schweizer Landwirtschaft die Devise: So wenig wie möglich, so viel wie nötig. Die Bauernfamilien haben kein Interesse daran, die Konsumenten mit Rückständen auf den Produkten zu verunsichern oder die Umwelt und die Gewässer zu belasten. Bei der Konsumation von Aargauer Lebensmittel soll der Konsument sicher sein, dass er sich für ein gesundes Lebensmittel entschieden hat.

Mehr zum Thema Pflanzenschutz: http://landwirtschaft.ag

Littering – Ein gesellschaftliches Problem trifft die Landwirtschaft besonders

Littering ist ein gesellschaftliches Problem. Vielerorts wird Abfall einfach weggeworfen – meist aus Gedankenlosigkeit oder Bequemlichkeit. Entlang von Strassen und Wegen ist die Landwirtschaft davon besonders betroffen. Für die Landwirtschaft ist Littering aber nicht nur ein ästhetisches Problem: Abfall auf Wiesen, Weiden und in Feldern kann ernsthafte gesundheitliche Folgen für Tiere haben, die bis zum Tod führen können. Mit der Aktion «STOP LITTERING» will der Bauernverband die Bevölkerung sensibilisieren.

Littering
Foto: Zur Verfügung gestellt

Warum überhaupt ist Littering schädlich?

Die grösste Gefahr in der Landwirtschaft besteht für die Tiere und geht von den weggeworfenen Aludosen aus. Diese werden oft von den Heuerntemaschinen zerkleinert und es entstehen scharfe und extrem gefährliche Aluscherben. Da die Kuh nicht selektiv frisst, kann es vorkommen, dass ein solches Stück in den Kuhmagen gelangt und dort die inneren Organe zerschneidet. Das Tier erleidet Schmerzen und kann sogar an den Littering-Folgen innerlich verbluten.

Littering ist aber auch ein Unding, wenn die Geschichte weniger dramatisch ausgeht. Plastik, Alu, Papier und all dieser Müll ist einfach nur unappetitlich. Will der Landwirt diesen Kehricht nicht im Futter haben, bleibt nichts anderes übrig, als ihn von Hand einsammeln und danach noch gebührenpflichtig entsorgen! Wenn nur jeder Betrieb 10kg Strassenmüll einsammelt im Jahr, sind das schon ca. 25‘000kg im Jahr, die allein im Kanton Aargau zusammenkommen.

Aktion STOP LITTERING SOLL DER BEVÖLKERUNG EINEN SPIEGEL VORHALTEN

Mit dieser Aktion will der BVA nach dem letztjährigen Auftritt das Littering-Thema nochmals öffentlich thematisieren und auf die Probleme aufmerksam machen. Die Unsitte Littering gilt nämlich bei vielen Personen immer noch als Kavaliersdelikt, die Folgen davon werden vielfach ausgeblendet, oder sind gar nicht bekannt. Mit in diesem Jahr 60 Mahnmalen will der BVA nun auf die Probleme hinweisen und Aufklärungsarbeit leisten. Er fordert die Bevölkerung eindringlich dazu auf, das Verhalten in Bezug auf Littering zu ändern. Müll gehört in die dafür vorgesehenen Behälter und nicht auf den Boden! Es ist ein leichtes, diese Regel, die schon den Kindern beigebracht wird, zu befolgen und es kann damit viel Unheil verhindert werden.

Die Mahnmale stehen alle am Freitag, 03. Mai 2019, verteilt über den ganzen Kanton bereit. Es handelt sich um ein Sammelgitter, versehen mit zwei BVA-Plakaten «Abfall macht mich krank». Durch das Aufstellen an vielbefahrenen Strassen soll ein Wiedererkennungswert und somit eine Veränderung im Verhalten der Abfall-Sünder erreicht werden. Die mitwirkenden Landwirte werden die Mahnmale an geeigneten Orten aufstellen und die Gitter nach und nach mit dem auf ihren Feldern eingesammelten Abfall auffüllen. Mit dieser Aktion soll die Bevölkerung für die Problematik sensibilisiert und eine Verbesserung der Situation erreicht werden.

Hier gibt es mehr Infos dazu: www.landwirtschaft.ag/Gut-zu-wissen/Littering

Das Gute wächst so nah

Die meisten Schweizer legen Wert auf saisongerechte Produkte. Das Problem: Nur eine Minderheit weiss, wann welches Gemüse oder welche Frucht Saison hat. Saisongemüse und viel saisonales Obst sind in der Schweiz zudem ganzjährig erhältlich. Wenn Sie nach den Saisontabellen kochen, vermeiden Sie lange Transportwege und den Einsatz von Zusatzstoffen zur Haltbarmachung. Dazu schonen Sie Ihr Portemonnaie.

Erdbeeren aus Chile, Kefen aus Kenia oder Spargeln aus Mexiko – es kann schon verwirren, wenn man im Überangebot des Supermarkts jahraus, jahrein dasselbe Gemüse und die gleichen Früchte in den Regalen liegen sieht. Die meisten Leute wissen so gar nicht mehr, welche Früchte- und Gemüsesorten in welcher Jahreszeit hierzulande reif sind. Für unsere Grosseltern dagegen waren saisonale Produkte eine Selbstverständlichkeit. Sie wussten noch, dass der Nüsslisalat kühle Temperaturen liebt und der Rosenkohl ein besonderes Aroma erhält, wenn er eine frostige Nacht hinter sich hat.

Vieles spricht für saisongerechte und regionale Produkte

Inzwischen ist es so, dass manche Frucht durch lange Transportwege und zu frühes Ernten an Qualität einbüsst. Eine fragwürdige Alternative ist auch das Gemüse, das im nahen Ausland im beheizten Treibhaus gezogen wurde: Zum CO2-Faktor des Transports kommt die enorme Energiemenge, die ein Treibhaus im Winter verschlingt.

Es spricht also vieles dafür, frische, saisongerechte und regionale Produkte zu essen. Die Natur bietet auch auf Schweizer Boden und an der frischen Luft eine reiche Auswahl an schmackhaften, vitamin- und mineralstoffreichen sowie kalorienarmen Wintergemüsesorten an. Dazu gehören zum Beispiel Lauch, Chicorée, Randen, Kürbis, Sellerie, Wirsing, Endiviensalat, Weiss- und Rotkabis, Rüebli und Kartoffeln. Bekannt sind saisonale Gemüse und Früchte auch als Beilagen zu traditionellen Wintergerichten: Sauerkraut aus Weisskabis zu Rippli oder Schinken, Rotkohl, Kastanien und Äpfel mit Preiselbeerkonfitüre zu Wildgerichten. Weiss- oder Rotkohl schmeckt roh geraffelt auch als Salat wunderbar – und liefert erst noch wichtige Vitamine, Mineral- und Ballaststoffe.

Holen Sie sich Inspiration auf dem Wochenmarkt!

Es lohnt sich auch, über den Wochenmarkt zu bummeln und dabei schon fast vergessene Gemüsesorten neu zu entdecken. Der knollenförmige, leicht süss schmeckende Topinambur etwa weist einen hohen Kalzium-, Eisen- und Natriumgehalt auf. Er ist zudem reich an Vitamin A und C. Die stangenförmigen Schwarzwurzeln ihrerseits – auch Winterspargel genannt – enthalten wertvolle Eiweisse, Kohlenhydrate und Mineralien. Vorgekochte Schwarzwurzeln schmecken, in einem Bierteig ausgebacken, übrigens auch Kindern sehr gut. Wie dicke gelbe Rüben sehen die Pastinaken aus: Die süssliche Wurzel kann gebacken, gekocht oder zu Püree verarbeitet werden. Auch der Zuckerhut war einst ein typisches Lagergemüse, das für frischen Salat im Winter sorgte: Der leicht bitter schmeckende Zuckerhut sieht aus wie Lattich und schmeckt ähnlich wie Endiviensalat und Chicorée.

Was die Früchte betrifft, fällt die Ausbeute von einheimischen Produkten schmaler aus. Traditionell gehören Äpfel, Birnen, Trauben und Quitten zu den fruchtigen Herbstgenüssen. Die an Vitamin C sehr reiche einheimische Hagebutte zählt ebenfalls dazu. Wer daraus Konfitüre oder Chutney kocht, kann aus einem natürlichen Vitamin-C-Vorrat schöpfen.

Saisontabelle
Nur eine Minderheit weiss, wann welches Gemüse oder welche Frucht Saison hat. Der Saisonkalender zeigt auf einen Blick, welche Gemüse, welche Früchte oder welche Salate in der Schweiz Saison haben. In diesem Saisonkalender erhaltet ihr einen Überblick.

Umweltgerechter Einkauf
Ein umweltgerechter Einkauf ist immer ein saisongerechter Einkauf. Für ein Kilo Schweizer Freiland-Bohnen braucht es etwa 0,1 Liter Erdöl, bis sie im Laden sind. Wenn die Bohnen aus Kenia eingeflogen werden, stecken im Schnitt 4,8 Liter Erdöl pro Kilo drin. Ähnlich verhält es sich mit den meisten Früchten und Gemüsen.

Tipps für einen saisonalen Einkauf:

sekretariat@argovia.ch