News

Unverständnis und Wut nach unnötigen Pfiffen

Pfiffe Seferovic
WM-Playoffs

Unverständnis und Wut nach unnötigen Pfiffen

Wer sich zum vierten Mal in Folge für eine Weltmeisterschaft qualifiziert, sollte dafür Beifall bekommen. Deshalb ist das Unverständnis über die Pfiffe gegen Haris Seferovic so gross.

Eigentlich ist es traurig, dass nach einem derart emotional und hart geführten Duell mit gutem Ausgang für die Schweiz etwas thematisiert werden muss, das eine Erwähnung gar nicht wert wäre. Der Unmut des Publikums war bei Seferovics Auswechslung sieben Minuten vor Schluss aber derart gross, dass just jener Spieler, der mit vier Toren und drei Vorlagen der SFV-Topskorer der Kampagne war, im St.-Jakob-Park einen sehr unschönen Abgang erleben musste.

13. November 2017 - 00:53

Spielerstimmen zu WM-Qualifikation und Pfiffen gegen Seferovic

«Es ist nicht einfach, nach einer solchen Qualifikation mit Pfiffen vom Platz zu gehen», so Captain Stephan Lichtsteiner, der dem Stürmer für seinen generösen Einsatz ein «Sonderlob» ausstellte. «Ich wünschte mir, dass einer wie er mehr Respekt erhält.» Granit Xhaka zeigte sich ob der Reaktion des Publikums in Basel «schwer enttäuscht».

Deutlichere Worte wählten andere Schweizer Spieler. «Ich bin fassungslos», sagte zum Beispiel der für Seferovic eingewechselte Breel Embolo, der die Situation aus eigener Erfahrung («es gibt halt Spiele, in denen von drei Chancen keine reingeht») kennt. «Das kann ich nicht ernst nehmen.»

Quelle: SDA

Der Tenor in den Aussagen der Teamkollegen war klar. Zwischen den Zeilen mag man vielleicht herausgehört haben, dass Seferovics Effizienz hätte besser sein können. Die vielen gelaufenen Kilometer auf dem schwer zu bespielenden Terrain und die einmal mehr mannschaftsdienliche Leistung des Benfica-Stürmers verdienten aber - nicht nur teamintern - grosse Anerkennung. «Er hat viel investiert», stellte Goalie Yann Sommer fest. «Die Pfiffe sind komplett unverständlich. Es ist ein absolutes No-Go, dass man einen eigenen Spieler auspfeift.»

Der direkt Betroffene zog es vor, keine Stellung zu beziehen. Seferovic, der beim Verlassen des Feldes nach 83 Minuten still vor sich hinfluchte und (zu Recht) ebenso wenig Verständnis für die Situation aufbrachte wie der Rest des Teams, zog mit gesenktem Blick und weit ins Gesicht gezogener Kapuze Richtung Teambus. Er hätte definitiv einen anderen Abgang verdient gehabt.

Quelle: SDA / az Aargauer Zeitung
veröffentlicht: 12. November 2017 22:51
aktualisiert: 13. November 2017 12:11
sekretariat@argovia.ch