Tourismus gefährdet Hallwilersee-Vögel
Aargau

«Sie wollen ihr Vergnügen, alles andere ist ihnen scheissegal»

Standup-Paddler, Kanufahrer und Schlauchbootpiloten gefährden die Vogelwelt rund um den Hallwilersee.

Der stark zunehmende Tourismus im Aargauer Seetal hat dramatische Auswirkungen auf die Tierwelt: In Ufernähe finden die Vögel kaum noch Platz und Ruhe, um ihren Nachwuchs auszubrüten und aufzuziehen. Der Vogelbestand hat in den letzten Jahren massiv abgenommen, sagt Vogelkundler René Berner im Interview mit Radio Argovia. «Vor 16 Jahren hatten wir noch rund 80 Hubentaucher-Brutpaare, letztes Jahr waren es noch 18», so Berner. Vor allem beim Aabach sei die Situation für die Tiere schlimm. An schönen Tagen würden sich bis zu 250 Standup-Paddler, Schwimmer, Kanufahrer oder Schlauchbootpiloten im Bach zwischen dem Seeende und dem Schloss Hallwyl aufhalten.

Eine Besserung sei kurzfristig nicht in Sicht. Ein Antrag, den Aabach während der Brutzeit zwischen April und Juni jeweils zu sperren, ist laut René Berner seit längerer Zeit beim Aargauer Baudepartement hängig.

Urs Hofstetter
veröffentlicht: 25. Juni 2018 16:17
aktualisiert: 25. Juni 2018 16:17
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