Schwanen-Odyssee durch die halbe Schweiz
Stephan Weiss sorgt im Gebenstorfer Reussbädli eigentlich für Ordnung. An einem Mittwoch Ende Juli beobachtete er aber einen Schwan und stellte fest, dass dem Tier eine Angelschnur aus dem Schnabel hängt. Für Weiss war klar, dass am Ende der Schnur ein Haken sein muss, der im langen Hals des Vogels stecken blieb.
Deshalb rief er den Polizeinotruf 117 an und fragte nach, was man da machen könne. Weil die Polizei nicht helfen konnte, wurde Weiss an den Gebenstorfer Jagdaufseher Ueli Tröndle weitergeleitet. Zusammen mit einem Netz gelang es den beiden Männern dann, das Tier einzufangen. Auf dem Beifahrersitz des Autos wurde der Schwan zu einem Tierarzt in Brugg gebracht.
Auf dem Beifahrersitz zum Tierarzt
Weil der Tierarzt aber keine genug lange Zange hatte, um den Haken im langen Schwanenhals zu entfernen, rief er bei der Tierklinik in Oberentfelden an. Weil diese keine Vögel behandelt, machte sich Weiss und Tröndle auf den Weg in die Vogel-Klinik in Dättwil. Und weil dort kein Tierarzt zur Stelle war, ging die Reise mit dem Schwan auf dem Beifahrersitz weiter in die Tierklinik nach Zürich.
In Zürich angekommen, wurde den beiden Schwanenretter schnell klar gemacht, dass das Tier länger in der Klinik bleiben müsse.
Längerer Aufenthalt in der Tierklinik
Ein Tag reichte aber nicht aus. Die Tierärzte meinten, dass Weiss den Schwan am Samstag wieder abholen könne. Weder Stephan Weiss noch der Jagdaufseher hatten an diesem Samstag aber Zeit, um das Tier abzuholen.
«Am Freitag haben wir den Haken entfernt»
Pünktlich kehrten die Schwanenretter zwei Tage später in die Tierklinik nach Zürich zurück und sahen beim Empfang, dass man die Behandlung bei Abholung bar bezahlen müsse. Stephan Weiss und Ueli Tröndle ahnten Böses.
Das wird teuer...
Weil die tierärztliche Behandlung eines Wildtiers aber der Kanton übernimmt, musste keiner der beiden Männer etwas bezahlen. Die Tierärzte gaben dem Schwan noch ein Beruhigungsmittel, bevor es in der Transportbox im Kofferraum zurück nach Gebenstorf ging.
Zurück ins Reussbädli
Im Reussbädli angekommen, wurde der Schwan wieder ausgesetzt. Die beiden Retter stiessen mit einem Bier auf die erfolgreiche Rettungsaktion an.