Projekt für gemeinsame KVA gescheitert
Die Verantwortlichen haben keinen Standort gefunden. In zwölf geeigneten Gemeinden sind die Verantwortlichen vorstellig geworden - aus zwölf Gemeinden erhielten sie ein Nein. «Sämtliche Gemeindebehörden erteilten uns eine unmissverständliche Absage», wird Roger Huber, Kehrichtverwertungs-Verantwortlicher für die Region Baden-Brugg, in einer Mitteilung vom Montag zitiert.
Man wolle sich aber nicht gegen die Gemeinden auflehnen. Eine neue KVA müsse in der Bevölkerung breit abgestützt sein. Weil dies offensichtlich in keiner der zwölf angefragten Aargauer und Zürcher Gemeinden der Fall ist, ziehen die Verantwortlichen nun die Notbremse. «Anscheinend ist die Zeit nicht reif für eine kantonsübergreifende und innovative Zusammenarbeit.»
Alte Anlagen
Auslöser für das Projekt war das Alter der KVA in Dietikon und Turgi. Beide erreichen im Jahr 2030 das Ende ihrer Lebensdauer, können aber wegen Umweltschutzauflagen nicht ersetzt werden.
Neben den KVA-Betreibern aus Dietikon und Turgi machten auch die Verantwortlichen der KVA Buchs im Aargau bei «Eva» mit. Diese Anlage ist zwar nicht erneuerungsbedürftig, hat aber eine kritische Grösse. Um langfristig zu rentieren, ist sie etwas zu klein.
Keine politische Unterstützung
Auch für ihren Plan B sehen die Verantwortlichen schwarz. Neben dem gänzlich neuen Standort wurde auch geprüft, ob die zu kleine Anlage in Buchs ausgebaut werden könnte. Die KVA Turgi wäre verkleinert und die Anlage in Dietikon eingestellt worden.
Der Abfall aus dem Limmattal wäre somit in den Aargau transportiert und dort verbrannt worden. Dagegen hatte jedoch Zürich etwas einzuwenden, weil damit auch die Dietiker Fernwärme wegfallen würde. Für das bereits bestehende Fernwärmenetz hätte eine alternative Wärmequelle erschlossen werden müssen, etwa Holz oder Geothermie.
Das Ende von «Eva» stellt vor allem die Betreiber der KVA in Turgi vor Probleme. Sie haben weiterhin keinen neuen Standort für ihre veraltete Anlage an der Limmat. Etwas bessere Aussichten haben die Betreiber der Limeco in Dietikon. Dort könnte sich durch einen Landerwerb eine Lösung abzeichnen, schreiben die Verantwortlichen.