Interview Alois Huber
Gesundheit

Jeder achte Bauer Burnout gefährdet

Nichts da mit Idylle auf dem Bauernhof: Immer häufiger sind Bäuerinnen und Bauern ausgebrannt. Aktuell gilt knapp jede und jeder achte von ihnen als Burnout gefährdet.

Mit 12 Prozent Burnout-Gefährdung ist die Landwirtschaft als Berufsfeld bei dem Syndrom etwa doppelt so gefährlich wie andere Wirtschaftszweige, das zeigt eine neue Studie. Alois Huber, Präsident des Bauernverbands Aargau, ist darüber nicht überrascht, wie er im Interview mit Radio Argovia sagt: «Die Belastung ist grösser geworden. Ich kenne selber Bauern die ein Burnout hatten.» Aus der Sicht von Huber müssen nun dringend Lösungen gesucht werden.

Finanzielle Faktoren und Konflikte

Beim bäuerlichen Burnout zeigt sich laut Studie, dass Betriebs- oder Haushaltgrösse eine geringe Rolle spielten. Wichtiger seien die finanzielle Situation, der allgemeine Gesundheitszustand, Freizeitmangel und Zeitdruck. Hinzu kamen die enge Verbindung von Beruf und Familie und die daraus resultierenden Konflikte als Stressfaktoren.

Vorbeugen ist möglich

Die Entwicklung eines Burnouts verläuft meist schleichend und bleibt lange unbemerkt. Die Betroffenen leiden unter langanhaltender Erschöpfung. Da ist Prävention wichtig, wie die Forschenden schreiben. Schutzfaktoren bilden eine gute Beziehung und soziale Kompetenzen wie Selbstkontrolle und Entschlussfreude. Die Einzelnen müssten ihre Situation betrachten und daraus eventuell Veränderungen ableiten, empfehlen die Studienverfasser.

Christoph Wasser
Quelle: sda / Radio Argovia
veröffentlicht: 10. Oktober 2017 17:49
aktualisiert: 10. Oktober 2017 17:49
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