«Eines schönen Tages brach der Frieden aus»
Als die Deutsche Wehrmacht am 1. September 1939 Polen überfiel, konnte noch niemand wissen, dass Adolf Hitler soeben den blutigsten Krieg der Neuzeit angezettelt hatte. 6-einhalb Jahre später stand halb Europa in Trümmern, der zweite Weltkrieg forderte Schätzungen zufolge bis zu 65 Millionen Todesopfer. Und die Schweiz? Das kleine neutrale Land im Zentrum Europas blieb von einem Angriff durch Nazi-Deutschland verschont.
Ruth Mattenberger (1911-2010) aus Fahrwangen war die Grossmutter von Argovia-Redaktionsleiter Urs Hofstetter. In einem ausführlichen Gespräch mit ihrem Enkel im Jahr 2005 schilderte sie ihre Erinnerungen an die Kriegszeit und an das Ende, das für sie damals nicht überraschend kam. «Man hat schon Monate vor der Kapitulation der Nazis gesehen: Jetzt ist fertig, jetzt können sie nicht mehr.», so Ruth Mattenberger, die zusammen mit ihren beiden Kindern vor 75 Jahren froh war, dass ihr Ehemann Viktor nach seinem Dienst an der Grenze seine Oberleutnant-Uniform wieder im Schrank versorgen durfte.
Nach dem zweiten Weltkrieg konnte sich Ruth Mattenberger nicht vorstellen, dass je wieder irgendwo ein Krieg ausbrechen könnte. «Das ist meine Lebensenttäuschung», sagte die Grossmutter von Urs Hofstetter am Ende des Gesprächs, «dass es in all den Jahren nach dem Weltkrieg wieder überall Krieg gab und gibt, und dass die Menschheit nicht gescheiter wurde».
Das ganze Gespräch mit Ruth Mattenberger über ihre Erinnerungen an das Kriegsende am 8. Mai 1945 gibt es hier: