Interview Christian Gartmann, Sprecher Führungsstab
Bergsturz

Dritter Felssturz im bündnerischen Bergell

Am Piz Cengalo ist am Freitagabend zwischen 20.30 Uhr und 22.30 Uhr ein weiterer Felssturz niedergegangen. Personen kamen keine zu Schaden.

Nach Angaben der Behörden löste der Felssturz keinen unmittelbaren Murgang aus. Die Gefahr für Murgänge bleibe aber weiterhin hoch. Die Bewohnerinnen und Bewohner aus Bondo, Spino und Sottoponte dürften deshalb erst ab Mittag in ihre Häuser zurückkehren.

Wie viel Gestein sich löste, ist noch nicht bekannt, wie Christian Gartmann, Mediensprecher des Führungsstabes der Gemeinde Bregaglia auf Anfrage von Radio Argovia sagte. Ein Helikopter befinde sich zwar in der Luft, doch er habe wegen der Wolken keine Sicht auf den Berg.

Am Piz Cengalo bei Bondo rumorte der Fels bereits am Freitagnachmittag wieder stärker. Eine Felsmasse zwischen 200'000 und 500'000 Kubikmeter bewegte sich beschleunigt, teilte der Führungsstab der Gemeinde Bregaglia mit.

Grosse Schäden nach erstem Bergsturz

Bei einem der grössten Bergstürze in der Schweiz seit über 130 Jahren waren am vergangenen 23. August drei Millionen Kubikmeter Fels vom Piz Cengalo abgebrochen. Der anschliessende Murgang wälzte sich durch das Seitental Val Bondasca bis ins Haupttal Bergell zu den Ortschaften Bondo, Spino und Sottoponte. Häuser wurden beschädigt sowie die alte und die neue Kantonsstrasse. Acht Menschen werden seither vermisst. Die Bergwanderer starben vermutlich unter den Trümmern.

Mehr Infos über die zwei vorhergehenden Felsstürze gibt es hier.

Christoph Wasser
Quelle: sda / Radio Argovia
veröffentlicht: 16. September 2017 10:25
aktualisiert: 18. September 2017 10:25
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