Deutscher Bundestag beschliesst «Ehe für alle»
In einer historischen Entscheidung hat der deutsche Bundestag Ja zur «Ehe für alle» gesagt. Bei 623 abgegebenen Stimmen hat sich die Mehrheit von 393 Abgeordneten für eine gleichgeschlechtliche Ehe ausgesprochen.
Bundeskanzlerin Angela Merkel dagegen
226 Parlamentarier stimmten mit Nein, vier enthielten sich. SPD, Grüne und Linke hatten die Abstimmung gegen den Willen von CDU/CSU durchgesetzt. Aber auch mindestens 70 Unionsabgeordnete - fast jeder Vierte - votierten am Ende für den Gesetzentwurf aus dem rot-grün dominierten Bundesrat zur Öffnung der Ehe. Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) stimmte gegen die Ehe für Alle, wie sie nach dem Votum sagte.
Bislang dürfen Homosexuelle eine Lebenspartnerschaft amtlich eintragen lassen, aber nicht heiraten. Der wichtigste Unterschied ist, dass Lebenspartner gemeinsam keine Kinder adoptieren dürfen. Das soll sich nach dem Entscheid jetzt ändern.
Auch in Schweiz Thema
Die Ehe für alle wird auch in der Schweiz heiss diskutiert. Der Entscheid in Deutschland wird in Bundesbern als wichtiges Signal für die Schweiz gewertet. Die Ehe für gleichgeschlechtliche Paare zu öffnen sei ein Zeichen der Zeit, sagt etwa die Grünliberale Nationalrätin Kathrin Bertschy gegenüber Argovia-Bundeshauskorrespondent Matthias Bärlocher.