Ob Stadtbefestigung, Weideland für Hirsche oder Gemüsemarkt. Der Graben Aarau hat eine bewegte Geschichte hinter sich.
Foto: Aargauer Zeitung
Telli, Graben, Schachen

Wie kamen eigentlich diese Aarauer Plätze zu ihrem Namen?

Hast du dich auch schon mal gefragt, warum der Ort eigentlich so heisst, wie er heisst, und was die Geschichte dahinter ist? ArgoviaToday hat in der Vergangenheit gewühlt und die bekanntesten Aarauer Plätze für dich unter die Lupe genommen.

Telli Aarau

Der Flurname Telli ist seit dem 14. Jahrhundert bekannt und bezeichnet eine Vertiefung des Geländes. Laut «Aarau Info» wurde dieser Name aber auch «Tellchi» ausgesprochen. 1802 wurde der kreisförmige Turnplatz Telliring angelegt, wo später auch das erste Eidgenössische Turnfest stattfand. Heute ist er wegen der Morgenfeier des traditionsreichen Maienzugs bekannt. Später, um 1900, war das Telli-Gebiet vor allem in der Industrie bekannt. Einige Fabriken wie die Spinnerei August Frey, Kunath Futter und Jenny Färberei waren im Aarauer Telli beheimatet. Der Wandel kam erst im Jahre 1946, als die Telli grossflächig an die Kanalisation, ans Trinkwasser und den elektrischen Strom angeschlossen wurde. Mit der Realisierung der Überbauung Mittlere Telli in den Jahren 1971 bis 1990 ist das ganze Telliquartier zusammengewachsen.

Graben Aarau

Der Graben Aarau war laut Aarau Info bis 1821 ein rund 20 Meter breiter und bis zu fünf Meter tiefer Trockengraben. Er diente auch als Teil der Stadtbefestigung. Zudem wurde der Graben auch als «Weide» für Hirsche benutzt, da er in dieser Zeit als edles Tier galt. Hier eine kleine Anekdote, die erzählt wird:

Heute ist der Graben Aarau für seine Platanen-Allee sowie den wöchentlichen Gemüsemarkt bekannt.

Schachen Aarau

Das ist ein Flur- und Ortsname, der ursprünglich für Strauchwald längs von Seen und Flüssen steht. In Aarau ist dieser Begriff vor allem mit sportlichen Aktivitäten verbunden. Leichtathleten, Fussballer und Pferdesportler tragen ihre Wettkämpfe im Aarauer Schachen aus. Zudem ist dieses Gelände auch für Openairs oder Zirkuszelte bekannt. Das war nicht immer so, wie ein Blick in die Geschichte zeigt. Denn die frühere «Allmend» war im öffentlichen Besitz und stand der gesamten Bürgerschaft als Weideland zur Verfügung. Im 19. Jahrhundert diente der Schachen vor allem dem Militär als Übungsgelände, während der vordere Teil regelmässig als Viehmarktplatz genutzt wurde. Zudem kickte auch der FC Aarau seit seiner Gründung 1902 bis zum Bezug des neuen Stadions im Brügglifeld an diesem Ort.

Flösserplatz Aarau

Bis zum Ende des 19. Jahrhunderts gab es zahlreiche Schiffe und Flösse auf der Aare. Sie wurden als Transportmittel benutzt und wurden beim Flösserplatz deponiert. Laut «Aarau Info» entstand so dieser Name.

Quelle: ArgoviaToday
veröffentlicht: 6. November 2022 12:54
aktualisiert: 6. November 2022 12:54
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