Kantonsspital Aarau: Patient nach einzigartiger Operation gestorben
Bei dem 42-Jährigen war gemäss einer Mitteilung des Kantonsspitals vom August eine Tumorentfernung und Wirbelsäulenrekonstruktion durchgeführt worden. Die Operation dauerte demnach 25 Stunden und sei weltweit erst dreimal gelungen. Die verantwortlichen Ärzte wurden in der Mitteilung so zitiert: «Die Operation verlief gut. Bei einem solch schwerwiegenden Eingriff ist ein solch positives Resultat sehr selten. Der Patient konnte rund zwei Wochen nach der Operation wieder seine ersten Schritte machen. Wir sind mit dem Ergebnis sehr zufrieden.»
KSA schweigt über Details zum Tod des Patienten
Wie die «Aargauer Zeitung» aus «zuverlässiger Quelle», wie sie selbst schreibt, erfahren hat, ist der Patient im September verstorben. Gegenüber der Zeitung gibt das Kantonsspital Aarau (KSA) unter Berufung auf die ärztliche Schweigepflicht keine Informationen über den Tod des zweifachen Familienvaters. Auch, ob der Patient nach der Operation weiter im KSA behandelt wurde und wie die weitere Betreuung ablief, gibt Sprecherin Isabelle Wenzinger nicht preis.
Patient hatte beginnende Querschnittlähmung
Wegen Symptomen einer beginnenden Querschnittlähmung war der Mann im Mai 2023 im KSA vorstellig geworden, wo man einen Tumor mit einem Durchmesser von zirka 30 Zentimeter entdeckte. Teile der Wirbelsäule waren bereits zersetzt und Nerven beschädigt. Das führte zu Lähmungserscheinungen in den Beinen. Deshalb war umgehend eine Bestrahlung und Immuntherapie zum Schrumpfen des Tumors eingeleitet worden.
Mit der Operation wurden Ende Juni der offene Tumor entfernt, die Nerven wieder befreit und Teile der Wirbelsäule rekonstruiert. Ein interdisziplinäres Operationsteam führte die hochkomplexe Operation während zweier Tage durch. Dabei kam auch ein teilrobotisches Operations-System zum Einsatz.
(lba)