Quelle: Tele M1

Aarau

Bewohner der Asylunterkunft üben Kritik am Kanton – dieser reagiert

Nach dem Brand in der Asylunterkunft in Aarau am Donnerstagabend mussten 27 Personen umquartiert werden, weil der Raum aktuell nicht bewohnbar ist. Nun üben die Bewohner Kritik. Die Zimmer seien zu klein für die Anzahl an Personen, so der Vorwurf. Der Kanton reagiert.

Am Donnerstagabend ist in der Geschützten Operationstelle (GOPS) in Aarau ein Brand ausgebrochen. Wegen der Rauchentwicklung mussten rund 70 Personen in Sicherheit und damit an einen anderen Ort untergebracht werden. Nach ersten Erkenntnissen steht Brandstiftung als Ursache im Vordergrund, wie Marco Roduner, Mediensprecher der Kantonspolizei Aargau, sagt. Ein Verdächtiger wurde festgenommen. Bei dem Brand wurde niemand verletzt.

Quelle: Tele M1 / Joel Dätwyler / ArgoviaToday / Simone Brändlin

Wegen der Brandrückstände sei ein Schlafsaal aktuell nicht bewohnbar. «Eine Liegestelle in dem Raum wurde angezündet. In dem Schlafsaal hat es Platz für 32 Personen, aber es hat Russpartikel und weitere Beschädigungen gegeben, daher kann aktuell niemand in den Raum», erklärt Karlheinz Graf, Leiter Sektion Betreuung. Daher müssen 27 Personen in die Zivilschutzanlage im Telli umquartiert werden. Die Aufräumarbeiten sollen mehrere Tage in Anspruch nehmen.

«Können nicht atmen»

Für die Bewohner der Asylunterkunft ist das keine leichte Situation – vor allem das enge monatelange Zusammenleben sei ein grosser Stressfaktor: «Wir sind 20 Personen in einem Zimmer. Es ist unerträglich und jeder ist krank», sagt ein Mann gegenüber Tele M1. Die Betten seien so nah beieinander, dass man nicht atmen könne. Wer den Brand gelegt haben könnte, wisse er allerdings nicht. «Wir haben eine Vermutung», fügt er an.

Graf kann die Kritik nachvollziehen, sagt aber auch, dass man hierbei zwei Seiten betrachten muss. «Zum einen gibt es die Personen, die kritisch zur Unterbringung stehen und sich auch nicht immer an die Hausordnung halten. Andere hingegen sind froh, dass sie ein Dach über dem Kopf haben.»

600 Plätze über der Erde

Auf den Vorwurf, dass die Räume zu klein seien, reagiert Graf, dass sie diesen ernst nehmen und in Einzelfällen auch prüfen. Allerdings schafft der Kanton aktuell 600 Plätze über der Erde. Damit soll den Personen, die schon länger in einer unterirdischen Unterkunft leben, die Möglichkeit geboten werden, überirdisch einen Platz zu erhalten. So soll Druck auf die Bewohner genommen werden.

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Quelle: ArgoviaToday
veröffentlicht: 22. März 2024 20:34
aktualisiert: 22. März 2024 20:34
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