Langt sich nach den jüngsten Auftritten des EHC Olten an den Kopf: Sportchef Marc Grieder.
Foto: OT/ Bruno Kissling
EHC Olten

«Wurden wie Schulbuben vorgeführt»: Sportchef Marc Grieder redet Klartext

Der EHC Olten kommt nicht aus der Krise, auch nach dem Trainerwechsel von Leuenberger zu Sheehan. Nach der 1:5-Pleite in La Chaux-de-Fonds am Samstag, bei der die Oltner chancenlos waren, verlangt Sportchef Marc Grieder, dass die Mannschaft aufwacht.

Niederlagen gehören zum Sport, auch für eine Mannschaft wie Olten, die in der Swiss League zu den arrivierten Teams gehört. Aber die 1:5-Niederlage am Samstag in La Chaux-de-Fonds war beinahe eine Bankrotterklärung. «Wir kamen nicht vom Fleck und zogen einen rabenschwarzen Abend ein», sagt Stürmer Simon Sterchi. «Nach dem ersten Gegentor fielen wir auseinander, wir waren alles in allem chancenlos».

Ein weiterer Taucher - die 1:5-Niederlage der Powermäuse auswärts in La Chaux-de-Fonds.

Foto: Freshfocus / Estelle Vagne

Es komme momentan viel zusammen, sagen Spieler und Staff. Neu-Trainer Gary Sheehan veränderte das System, damit tue sich die Mannschaft schwer, sagt Sterchi. «Das hat weniger mit dem System zu tun, sondern mit uns Spielern. Wir müssen uns reinbeissen, damit alle wissen, wie wir in den verschiedenen Situationen auf dem Eis reagieren müssen.»

Zu wenig intensiv, zu wenig schnell

Sportchef Marc Grieder teilt die Analyse von Sterchi und anderen Spielern teilweise. Es komme vieles zusammen, neben dem neuen Spielsystem auch die Verletzungsmisere. «Aber wir müssen einfach besser spielen, weniger Fehler machen, intensiver und schneller agieren. Heute wurden wir vorgeführt wie Schulbuben», sagte Grieder nach dem Spiel zu Radio32-Reporter Urs Moser in seltener Klarheit.

Es fehle an der Ausführung, an sauberen Pässen, an Checks, am Zusammenspiel. Das müsse die Mannschaft wieder hinbringen, wenn sie oben mitspielen wolle. «Sonst ist das alles für nichts.» Die Spieler hätten spätestens seit dem Trainerwechsel gewusst, dass nun sie liefern müssten, so Grieder.

«Den Turnaround schaffen und nicht rumweinen»

Es gelte jetzt, «den Finger aus dem Allerwertesten zu nehmen, den Turnaround zu schaffen und nicht rumzuweinen», spricht Grieder Klartext. «Jetzt gehen wir vorwärts und ziehen einen Strich unter das Gewesene. Jetzt schauen wir vorwärts Richtung Cupfinal und Playoffs.»

In der Tat ist für Olten nichts verloren, wenn es gelingt, den Flow vom Saisonstart wieder zu finden. Im Cupfinal gegen Basel am 4. Februar winkt eine Titelchance, und in den Playoffs ab dem 14. Februar fängt die Meisterschaft von vorne an. Dass es dazu aber andere Leistungen braucht als zuletzt, ist in Olten allen klar.

Sind die Bellinzona Rockets am Dienstag der richtige Aufbaugegner? «Es ist egal, gegen wir spielen», sagt Grieder. «Wir hadern mit uns selber, zu vieles stimmt nicht». Am Schluss gehe es um die Intensität, «ohne die kannst du die weltbesten Spieler im Kader haben, es funktioniert nicht, das ist eigentlich relativ einfach».

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Quelle: 32Today
veröffentlicht: 22. Januar 2024 11:14
aktualisiert: 22. Januar 2024 11:14
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