Quelle: Tele M1
Warum dieser Solothurner Politiker auf die Werbung am Strassenrand verzichtet
Schon bald wählt die Schweizer Bevölkerung das neue Parlament. Von Juso bis Massvoll – viele Gesichter präsentieren sich auf Plakaten und möchten einen Sitz im Bundeshaus ergattern. Einer macht bei diesem «Schilderwald» aber nicht mit: Richard Aschberger (SVP) aus Grenchen betreibt seinen Wahlkampf ohne Plakate.
Plakate sind oberflächlich
«Ich habe mich dieses Mal für einen ganz anderen Weg entschieden. Wie man auf den Plakaten sieht, man kann so praktisch keine Nachricht übertragen», erklärt er gegenüber Tele M1. Es würde ja nicht stehen, wofür sich die Person einsetzt, sondern lediglich, dass sie in ein bestimmtes Amt möchte. Für die Wählenden sei nicht klar, warum sie ihre Stimme der entsprechenden Person geben sollen.
Doch nicht nur die Oberflächlichkeit hat den Entscheid von Richard Aschberger beeinflusst. Auch der Vandalismus, den er vor zwei Jahren beim Wahlkampf in den Solothurner Regierungsrat erlebt hat, hat seinen Teil beigetragen.
Wahlplakate mobilisieren
Im Gegensatz zu ihrem Parteikollegen ist Franziska Roth (SP) omnipräsent – sie glaubt an die Wirkung der Wahlplakate. «Erst gerade kürzlich hat eine Frau auf der Strasse auf mich gezeigt. Ich dachte, sie wolle mir vermutlich weiss machen, dass von hinten ein Velo oder ein Auto kommt», erzählt sie. Doch dann habe sie sich umgedreht und gesehen, dass die Frau auf sie und das Plakat gezeigt hat. «Sie hob den Daumen, kam vorbei und sagte, das sind ja Sie, ich wähle Sie!», so Roth.
Auch für Marc Bühlmann, Politik-Experte der Universität Bern, ist klar, dass Wahlplakate mobilisieren. «Je grösser die Kampagne ist, desto grösser ist auch die Mobilisierung. Wenn man möchte, dass möglichst viele Leute sich beteiligen, könnte man sogar fordern, dass der Wahlkampf oder die Werbung gar noch grösser sein sollten, damit die Leute noch stärker aufmerksam werden», erklärt er.
Im Video siehst du, was Passanten zu diesem Thema sagen. Merken sie sich die Kandidierenden auf den Wahlplakaten wirklich?
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