Erste Anlaufstelle

Küttiger Apotheke will Notfallstationen und Hausarztpraxen entlasten

Die Notfallstationen sind überfüllt und Hausarztpraxen haben keine Termine mehr frei. Das Gesundheitssystem läuft am Limit. Die Toppharm Apotheke in Küttigen will aber versuchen, die Spitäler zu entlasten und gegen den Hausärztemangel zu helfen.

Immer wieder kommen die Notfallstationen der Spitäler an ihre Grenzen. Das zeigte sich einmal mehr im vergangenen Dezember in den Kantonsspitäler Baden und Aarau. Beide Spitäler gelangten über die Feiertage an ihre Kapazitätsgrenzen. Dabei hätten rund 80 Fälle gar nicht in die Notfallstation gehört. Doch nicht nur das ist ein Auslöser für die überfüllten Notfallstationen. Viele Hausarztpraxen nehmen gar keine neue Patienten und Patientinnen mehr auf. Es fehlt eine entsprechende Anlaufstelle. Genau diese Lücke will die Toppharm Apotheke in Küttigen durch ihren Umbau schliessen.

Quelle: Tele M1 / Beitrag vom 28.12.2022

Ursprung des Problems

«Viele Bagatellfälle könnten direkt in der Apotheke behandelt werden», erklärt Silvana Wenzinger, Geschäftsführerin der Toppharm Apotheke in Küttigen, gegenüber ArgoviaToday. Aber es seien eben nicht nur die Bagatellfälle, welche die Notfallstationen füllen. Viele, oftmals junge, Leute finden heutzutage keinen Hausarzt oder Hausärztin mehr, erklärt Wenzinger. «Wenn die Betroffenen dann einen Akutfall haben, gibt es häufig gar keine andere Option als die Notfallstation», erklärt sie weiter. Genau dieses Problem stellte die Apotheke in Küttigen vor Herausforderungen. «Wir wurden mit Fällen konfrontiert, bei denen wir merkten, dass wir an unsere Grenzen stossen», so die Geschäftsführerin. Das soll sich in Zukunft jedoch ändern.

Nicht nur räumliche Veränderungen

Die Apotheke wird nämlich nicht nur um-, sondern auch ausgebaut. Der Ausbau bezieht sich aber vor allem auf das Dienstleistungs- und Beratungsangebot und auf das Wissen der Mitarbeitenden. Durch Weiterbildungen konnten sich die Geschäftsführerin und ihr Team das nötige «Know-How» aneignen, um auch bei herausfordernden Fällen unterstützen zu können. Die Apotheke soll als unkomplizierte und vor allem hürdenlose Anlaufstelle dienen. Ohne Voranmeldung soll die Kundschaft schon bald diverse Vorabklärungen und Tests direkt in der Apotheke machen können. So kann die Apotheke eine Triage-Funktion vornehmen. «Durch diese können wir beurteilen, ob wir selbst eine Therapie empfehlen können – oder ob es eine Verweisung in ein Spital oder eine Arztpraxis braucht», erklärt Wenzinger. Ab 23. Mai 2023 ist die Apotheke mit ihren neuen Möglichkeiten wieder geöffnet. Interessierte sind am 29. Juni ab 14.00 Uhr für den Tag der offenen Tür eingeladen.

Den Beitrag zum Thema von Radio Argovia kannst du hier nachhören:

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Quelle: ArgoviaToday
veröffentlicht: 6. Mai 2023 07:09
aktualisiert: 6. Mai 2023 07:09
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