Heikel: Die Steuerverwaltung Olten verschickte einige Steuerrechnungen an falsche Personen. (Symbolbild)
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Heikle Sache

E-Banking-Panne in Olten: 249 Personen erhalten falsche Steuerrechnung im Anhang

In Olten trafen in diesen Tagen die erwarteten Steuerrechnungen ein, bei 250 Personen direkt im E-Banking. Doch die Steuerverwaltung hat einen Fehler begangen: 249 Personen erhielten versehentlich die Steuerrechnung eines anderen Steuerpflichtigen als Anhang. Die Steuerverwaltung Olten bezieht Stellung.

Da staunten 249 Oltnerinnen und Oltner nicht schlecht: Ihre E-Bill-Rechnung enthielt im Anhang fälschlicherweise die Steuerrechnung einer anderen Person. Insgesamt wurden bereits 250 E-Bill-Rechnungen verschickt, was bedeutet, dass 249 Personen nun die Rechnung einer anderen Person einsehen können. Urs Tanner, Leiter der Direktion Finanzen und Dienste der Stadt Olten, erklärt, wie das passieren konnte.

32Today: Warum haben so viele Personen eine fremde Steuerrechnung erhalten?

Alle Personen, die sich für den E-Bill Dienst angemeldet haben, bekamen von uns einen Betrag in Rechnung gestellt. Dieser Betrag ist korrekt und entspricht dem, was die Personen effektiv zu bezahlen haben. Das Problem ist, dass wir die Steuerrechnung einer steuerpflichtigen Person als PDF im Anhang an alle 250 Personen geschickt haben.

Ist das nicht problematisch wegen des Datenschutzes?

Ja, das ist problematisch. Die Rechnung enthält den Namen sowie den zu zahlenden Betrag der betroffenen steuerpflichtigen Person. Auch Informationen zum Feuerwehrpflichtersatz und der Kirchensteuer können rausgelesen werden. Für die betroffene Person, deren Rechnung versehentlich an alle anderen gesendet wurde, ist das heikel. Das hätte nicht passieren dürfen. Wir sind froh, handelt es sich um die Rechnung nur eines Steuerpflichtigen, die an alle anderen gesendet wurde. Aber für die betroffene Person ist das natürlich sehr unangenehm. Wir werden Kontakt mit ihr aufnehmen und sie über diesen Fehler informieren.

Wie kann so ein Fehler passieren?

Das wissen wir zur Zeit noch nicht. Wir nutzen den E-Bill-Service schon längere Zeit, bisher hat das einigermassen gut geklappt. So etwas ist uns noch nie passiert und wir sind dabei, die Ursache dafür zu ermitteln. Wir analysieren das derzeit gemeinsam mit unserem Software-Lieferanten. Jedenfalls werden wir bis zur Behebung des Problems keine E-Bill-Rechnungen mehr versenden. Personen, die sich für eine E-Bill-Rechnung angemeldet haben und noch eine Rechnung erwarten, erhalten diese auf Papier.

Wird die betroffene Person für den Datenschutzverstoss entschädigt?

Wir werden sicher Kontakt mit der betroffenen Person aufnehmen und ihr die Situation erklären. Die Frage der Entschädigung und die Vorgehensweise werden wir gemeinsam mit dem Datenschutzbeauftragten anschauen müssen. Ehrlich gesagt, ist dies der erste Fall dieser Art in der Stadt Olten.

Wurden die 249 Personen kontaktiert?

Nein, wir haben diese Personen nicht direkt kontaktiert. Allerdings haben wir von einigen der 249 Personen Rückmeldungen erhalten. Einige von ihnen haben uns auf den Fehler hingewiesen. Wir konnten die Situation erklären und ihnen versichern, dass ihnen der richtige Betrag in Rechnung gestellt wurde. Diese Erklärungen wurden teilweise positiv aufgenommen, es gab aber auch unschöne Reaktionen. Das Thema Datenschutz wurde verständlicherweise mehrmals angeschnitten. Bisher konnten wir die betroffene Person jedoch nicht erreichen.

Quelle: 32Today
veröffentlicht: 13. Februar 2024 17:06
aktualisiert: 13. Februar 2024 17:06
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