Kein Platz: Die Suchthilfe Olten weist Drogenabhängige aus dem Aargau ab
Im hiesigen Drogenmilieu hat sich in den letzten Jahren der Konsum von Crack immer stärker verbreitet. Das ist teilweise im Strassenbild der Städte sichtbar und führt zu stärkerer Bettelei. In Olten wurde nun die Notbremse gezogen, wie das «Oltner Tagblatt» schreibt. Süchtige aus dem Aargau werden aus dem Lokal der Suchthilfe Ost weggeschickt und dürfen ihre Drogen nicht mehr dort konsumieren.
In einem Brief an sechs Aargauer Gemeinden, darunter die Stadt Aarau, begründet der Oltner Stadtrat die Massnahme. Es gebe schlicht keinen Platz, um die Süchtigen aus dem Aargau zu betreuen. Ausserdem: Weil die Suchthilfe durch die Steuerzahlenden der Solothurner Gemeinden und des Kantons finanziert wird, wäre es nicht fair, wenn die Einheimischen den Preis bezahlen müssten.
Hoher Leidensdruck bei der Suchthilfe Olten
Bereits vor dem Brief des Oltner Stadtrats hatte die Suchthilfe Ost selber einen Brief an die Aargauer Gemeinden geschickt – das zeigt den hohen Leidensdruck. Im Aargau fehlen geschützte Räume für den Drogenkonsum komplett, deshalb weichen die Süchtigen in die benachbarten Kantone aus. Die Suchthilfe im Aargau ist am Anschlag.
An einigen Plätzen im Aargau haben sich offene Drogenszenen gebildet, etwa an den Bahnhöfen Brugg oder Aarau. Diese Entwicklung macht den Fachleuten am meisten Sorgen, denn in offenen Szenen greift früher oder später das totale Elend um sich.
Schnelle Lösungen sind nicht in Sicht
Schnelle Abhilfe ist nicht in Sicht. Das Drogenelend ist zwar ein Thema in der Aargauer Politik, geschützte Konsumräume dürfte es aber vorderhand nicht geben. Die Bürgerlichen sind der Meinung, man müsse den Drogenkonsum an sich bekämpfen, statt den Konsum in geordnete Bahnen zu lenken.
(OT/mj)
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